Nach einem Minus von knapp zehn Prozent im Containergeschäft im Winter 2008 erwartet die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) für 2009 einen noch...

Hamburg. Nach einem Minus von knapp zehn Prozent im Containergeschäft im Winter 2008 erwartet die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) für 2009 einen noch stärkeren Umschlagrückgang. "Wir gehen von einem deutlich zweistelligen prozentualen Mengenrückgang aus", sagte HHLA-Vorstandschef Klaus-Dieter Peters gestern in Hamburg. Hamburgs größte Hafenfirma bleibe aber profitabel. "2009 wird ein schwieriges Jahr, aber wir werden es meistern", sagte Peters.

Die HHLA hat sich bereits auf den immer schwächeren Welthandel eingestellt. So sollen mit 600 Millionen Euro die Hälfte der bis 2012 geplanten Investitionen nun erst nach 2012 getätigt werden. Gestoppt wird etwa der Kauf von weiteren Waggons für den Containertransport sowie die Umrüstung von Containerlagerflächen auf dem Terminal Burchardkai.

"Wir halten aber an den langfristig geplanten Hafenausbau bei Kaimauern oder Liegeplätzen fest und stellen uns auf die immer größeren Frachter ein", sagte Peters. Würde dabei zurückgesteckt, drohe die Gefahr, nicht rechtzeitig auf einen Aufschwung reagieren zu können.

Für die 5001 Beschäftigten im Konzern schloss Peters betriebsbedingte Kündigungen für 2009 aus. Allenfalls durch Fluktuation oder altersbedingt könnten 60 bis 100 Stellen wegfallen. Zur Jahresmitte sei zudem Kurzarbeit geplant. Über die Zahl der Betroffenen und die Dauer werde noch verhandelt. Während der Kurzarbeit sollen die Mitarbeiter qualifiziert werden.

Die HHLA setzt auch künftig auf die Mitarbeiter des Gesamthafenbetriebs (GHB), dessen Personal Spitzenbelastungen auf den Terminals abdeckt. "Wir werden unsere Zahlungen für den GHB erhöhen", sagte Vorstand Heinz Brandt. Allerdings sank der Anteil der Schichten des GHB im ersten Quartal von über 20 auf fünf bis zehn Prozent. Insgesamt geht die HHLA abgeleitet von den negativen Prognosen für Wachstum und Export davon aus, dass der Containerumschlag 2009 erstmals weltweit zurückgeht. In Hamburg werden derzeit zehn Linien weniger abgefertigt als im vergangenen Jahr, so Vorstand Stefan Behn.

"Die HHLA ist vom schwächeren Asienverkehr aber auch von der rückläufigen Nachfrage aus Osteuropa betroffen. Das gilt auch für die eigenen Eisenbahnverkehre", sagte Haspa-Analyst Ingo Schmidt. Das Kreditinstitut bewertet die Aktie jedoch mit "Halten." Hintergrund sind die langfristigen Perspektiven von Schifffahrt und Häfen.

2008 schloss der HHLA-Konzern noch mit einem Umsatz- und Ergebnisrekord ab. Der Umsatz stieg um 12,4 Prozent auf 1,327 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis (Ebit) verbesserte sich um 23,4 Prozent auf 355 Millionen Euro.

Der Jahresüberschuss erhöhte sich auch bedingt durch geringere Unternehmenssteuern um 43,1 Prozent auf 217,5 Millionen Euro. Der Umschlag stieg um 1,2 Prozent auf 7,3 Millionen Standardcontainer (TEU). Die Dividende für 2008 soll auf einen Euro steigen - nach zuvor 85 Cent.