Das Wirtschaftsministerium in Rheinland-Pfalz durfte die frohe Botschaft verkünden: Der Maschinenbauer Richter übernimmt den insolventen Industrie-Nähmaschinenhersteller Pfaff - es sollen sogar 300 neue Stellen entstehen. Das Land sichert die Übernahme mit einer Bürgschaft ab.

Kaiserslautern. Der Hersteller von Industrie-Nähmaschinen, Pfaff, ist gerettet. Wie das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium am Donnerstag mitteilte, wird das Maschinenbauunternehmen Richter aus dem pfälzischen Konken die Traditionsfirma in Kaiserslautern übernehmen.

Pfaff werde sich in Zukunft ganz auf die Herstellung von Nähmaschinen für die industrielle Fertigung konzentrieren. Richter plane die Schaffung von 300 Arbeitsplätzen. Nach den Worten von Wirtschaftsminister Hendrik Hering wird das Land die Übernahme mit einer Landesbürgschaft absichern sowie die notwendigen Investitionen finanziell fördern.

Im vergangenen September war ein erster Rettungsversuch bei Pfaff gescheitert. Die damals noch 400 Pfaff-Mitarbeiter am Standort Kaiserslautern wechselten danach in eine Transfergesellschaft. Ein komplett neues Werk wurde bislang nicht bezogen.

Der Hersteller von Nähmaschinen für den Haushalt, Pfaff, hängt mit der jetzt geretteten Pfaff Industrie Maschinen AG schon seit 1999 nicht mehr zusammen. Als die Pfaff AG Ende der 90er Jahre in die Insolvenz rutschte, wurde das Unternehmen in die Pfaff Nähmaschinensparte und das Geschäft mit Industriemaschinen aufgeteilt.

Damit haben zwar beide Zweige ihre Wurzeln in der 1862 gegründeten Nähmaschinenfabrik Pfaff. Doch laufen die Geschäfte seit Jahren komplett getrennt. Einzige Gemeinsamkeiten sind heute noch der Name und das Pfaff-Logo.