Beteiligungen von Staatsfonds aus dem arabischen oder asiatischen Raum sind für deutsche Unternehmen zwar nicht an der Tagesordnung, aber auch...

Beteiligungen von Staatsfonds aus dem arabischen oder asiatischen Raum sind für deutsche Unternehmen zwar nicht an der Tagesordnung, aber auch längst nichts Neues mehr. Schon in den 1970er-Jahren stieg nicht nur Kuwait bei Daimler ein, sondern auch der Iran bei Krupp. Daneben war Kuwait Petroleum lange Zeit Großaktionär von Hoechst und später von Aventis.

Im Jahr 2007 erwarb der Staatsfonds Dubai International Capital gut drei Prozent an dem Airbus-Mutterkonzern EADS, im gleichen Jahr kaufte sich Dubai International Financial Centre (DIFC) Investments mit etwas mehr als zwei Prozent bei der Deutschen Bank ein und wurde damit zu deren fünftgrößtem Aktionär. Entgegen der sonst üblichen Praxis, nur Minderheitsbeteiligungen einzugehen, übernahm die International Petroleum Investment Company (IPIC) aus Abu Dhabi 70 Prozent an dem Essener Anlagenbauer MAN Ferrostaal von der Muttergesellschaft MAN. Erst vor wenigen Wochen wurde die Transaktion abgeschlossen.

Ebenfalls jüngeren Datums sind einige Engagements staatlicher Investoren bei ausländischen Weltkonzernen: Im Jahr 2007 meldete Dubai International Capital eine Beteiligung von knapp einem Prozent an dem japanischen Elektronikriesen Sony, 2008 stieg die chinesische Organisation State Administration of Foreign Exchange (SAFE) mit ebenfalls rund einem Prozent bei dem Ölmulti BP ein, an dem sich Kuwait schon vor Jahrzehnten beteiligt hatte.

Im Zuge der Finanzmarktkrise erhielten die Aktivitäten der Staatsfonds neuen Schub, nachdem die Preise für Beteiligungen im Finanzsektor stark gefallen waren und zudem etliche europäische und amerikanische Großbanken dringend frisches Kapital benötigten. So übernahm zum Beispiel die Government of Singapore Investment Corporation (GIC) immerhin neun Prozent der Schweizerischen UBS und erwarb außerdem Anteile zu Milliardenwerten an der schwer angeschlagenen Citigroup und an Merrill Lynch.

Schon 2007 hatte sich ausgerechnet das kommunistische China mit drei Milliarden Dollar beim US-Finanzinvestor Blackstone mit seinem erzkapitalistischen Geschäftsmodell eingekauft.