Ein weiterer Manager riskiert öffentlichen Unmut, weil er auf deftigen Pensionszahlungen besteht: Der frühere EnBW-Chef Utz Claassen verklagt den Karlsruher Stromkonzern auf Pensionszahlungen in sechsstelliger Höhe.

Karlsruhe. Nach Angaben eines Sprechers des Energieversorgers fordert der 45- Jährige, dass das Übergangsgeld, das die EnBW seit einigen Monaten nicht mehr zahlt, weiterhin überwiesen wird.

Die EnBW habe die Pensionszahlungen Anfang des Jahres eingestellt, bestätigte ein Sprecher am Donnerstag einen Bericht der "Financial Times Deutschland". Nach EnBW-Angaben wird das Ruhegeld nicht mehr gezahlt, weil Claassen nach seinem Abschied von dem Stromkonzern zu einem Finanzinvestor gewechselt war. Claassen hatte die EnBW nach vierjähriger Amtszeit zum Oktober 2007 verlassen.

Zur Höhe der Zahlungen machte der Stromversorger keine Angaben. Nach früheren Angaben belaufen sich die jährlichen Zahlungen an den 45-Jährigen auf knapp 400.000 Euro. Bis zum Erreichen der Altersgrenze mit 63 Jahren hätte Claassen demnach rund sieben Millionen Euro Übergangsgeld erhalten. Von Claassen selbst war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Die Auszahlung einer 20-Millionen-Euro-Pension an den wegen Steuerhinterziehung verurteilten Ex-Post-Chef Klaus Zumwinkel war in den vergangenen Tagen auf scharfe Kritik gestoßen. Zumwinkel hatte die Auszahlung verteidigt und auf eine entsprechende Wahlmöglichkeit im Arbeitsvertrag verwiesen. Auch andere ehemalige Manager hatten sich ihre gesamte Pension auszahlen lassen.