Sauerkraut und Würstchen - diese Mischung soll Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann auf den leeren Magen geschlagen haben. Am Tag der Bekanntgabe...

Berlin. Sauerkraut und Würstchen - diese Mischung soll Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann auf den leeren Magen geschlagen haben. Am Tag der Bekanntgabe eines niederschmetternden Milliardenverlustes seiner Bank musste der 60-Jährige wegen Unwohlseins in ein Berliner Krankenhaus eingeliefert werden. Der "Bild" sagte er gestern: "Ich hatte den ganzen Tag dicht gedrängt Termine, leider nichts gegessen und fast nichts getrunken. Auf dem Neujahrsempfang habe ich zum Schluss noch ganz schnell zwei Würstchen mit Sauerkraut gegessen, dann wurde mir schlecht."

Der "Berliner Kurier" berichtete hingegen, Ackermann habe beim Neujahrsempfang seines Hauses in Berlin einen Kreislaufkollaps erlitten und sei in das Bundeswehrkrankenhaus eingeliefert worden. Ein Deutsche-Bank-Sprecher bezeichnete den Klinikaufenthalt dagegen als "kurzen ärztlichen Check". Ackermann sagte, die Ärzte hätten auf Nummer sicher gehen wollen. Daher sei er gründlich untersucht und dann "aber auch schnell wieder nach Hause geschickt" worden. Er habe dann "sehr gut geschlafen" und sei seit gestern um neun Uhr wieder an der Arbeit. Seinen Terminplan wolle er nicht ändern. "Ich fühle mich heute wieder ausgezeichnet, aber ich betrachte das als Warnschuss und werde künftig besser auf mich aufpassen."

Die Deutsche Bank hatte am Mittwoch einen Milliardenverlust für das Jahr 2008 eingeräumt, den ersten für ein Gesamtjahr in ihrer Geschichte: Die Bank geht von 3,9 Milliarden Euro Verlust aus - nach einem Rekordgewinn von 6,5 Milliarden Euro im Jahr 2007. Nach einer Telefonkonferenz war Ackermann nach Berlin geflogen, um dort mit mehr als 300 Gästen den Neujahrsempfang zu feiern. Ackermann räumte ein: "Ein Infarkt des globalen Finanzsystems stand kurz bevor." Allerdings versprach er auch, dass der nächste Aufschwung ganz sicher komme: "Vielleicht schneller als wir heute glauben."