Der Grund für die geforderte Änderung im Kaufvertrag ist der Wertverlust des Geldinstituts. Die Übernahme soll in zwei Schritten vollzogen werden.

Die Deutsche Bank will wegen des Kurseinbruchs an den Aktienmärkten die Bedingungen für den Postbank-Kauf nachträglich ändern. Der deutsche Branchenprimus wolle erreichen, dass der Postbank-Deal vor dem Hintergrund der zugespitzten Finanzkrise in Details verändert werde, schrieb das "Handelsblatt". "Es ist ja eindeutig, dass das Wertvolumen der Postbank konstant nach unten gegangen ist, deshalb sind Nachbesserungen nicht auszuschließen", zitierte das Blatt aus Finanzkreisen. Die Frankfurter wollen die Postbank in zwei Schritten von der Post übernehmen. Deutsche Bank-Sprecher Ronald Weichert erklärte, das Institut äußere sich nicht zu Marktspekulationen und betonte: "Wir halten am Einstieg im ersten Quartal fest". Post-Sprecherin Nicole Mommsen sagte: "Das kommentieren wir nicht. Es gibt einen Vertrag, an dem halten wir natürlich fest."

Laut "Handelsblatt" zeichnet sich zwischen beiden Parteien bisher noch keine einvernehmliche Lösung ab. Beide seien dennoch fest entschlossen, bis Ende dieser Woche zu einem Ergebnis zu kommen. Die Deutsche Bank und die Post hatten im vergangenen September vereinbart, das Geschäft in zwei Etappen über die Bühne zu bringen. Zunächst kauft die Deutsche Bank im ersten Quartal dieses Jahres 29,75 Prozent an der Postbank zu 57,25 Euro je Aktie und kommt damit auf einen Kaufpreis von 2,79 Milliarden Euro. Am Dienstag notierte die Postbankaktie bei 13,45 Euro. Für die zweite Phase besitzt die Deutsche Bank die Option, innerhalb von ein bis drei Jahren ein weiteres Aktienpaket in Höhe von 18 Prozent für 55 Euro je Aktie zu erwerben. Die Post hat ihrerseits die Möglichkeit, 20,25 Prozent plus eine Aktie zu 42,80 Euro je Stück an die Frankfurter zu verkaufen. Diese Option kann sie zwischen 21 und 36 Monaten nach dem Abschluss des Verkaufs der Minderheitsbeteiligung an die Deutsche Bank ausüben.