Mit der Auszahlung der Aktionäre hat die Schaeffler-Gruppe gestern die milliardenschwere Übernahme des Autozulieferers Continental abgeschlossen.

Herzogenaurach. Mit der Auszahlung der Aktionäre hat die Schaeffler-Gruppe gestern die milliardenschwere Übernahme des Autozulieferers Continental abgeschlossen. Mit einem Anteil von 49,9 Prozent ist das fränkische Familienunternehmen nach monatelanger Übernahmeschlacht nun Großaktionär des Hannoveraner Konzerns. Schaeffler bezahlte den Anteilseignern 75 Euro je Aktie und damit mehr als doppelt so viel wie den aktuellen Kurswert.

"Mit dem Abschluss der Übernahme ist der Weg frei, die Verbindung der Unternehmen schnell und pragmatisch umzusetzen", erklärte Jürgen Geißinger, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Schaeffler. Beide Unternehmen stünden vor großen Herausforderungen und hätten keine Zeit zu verlieren. Schaeffler darf vier Jahre lang höchstens 49,99 Prozent der Anteile halten. Bereits seit Tagen reicht Schaeffler deshalb Conti-Aktien an Finanzinstitute weiter. Dem fränkischen Familienunternehmen waren im Zuge des Übernahmeangebots 82 Prozent der Anteile angedient worden, acht Prozent hielt es bereits. Die Herzogenauracher müssen deshalb rund 40 Prozent der Aktien weiterreichen.

Schaeffler verspricht sich von der Übernahme, dass beide Unternehmen gestärkt aus der Autokrise hervorgehen. Mit der Kombination kämen Schaefflers Stärken bei Komponenten für Motor, Getriebe und Fahrwerk und Continentals Stärken bei Elektronik- und Softwaresystemen für Motor, Fahrwerk und Innenraum zusammen. Dies sei der richtige Schritt bei der weltweiten Konsolidierung der Autozulieferindustrie.