Die Hansestadt ist im bundesweiten Vergleich gut davon gekommen: Aktuell sind 69.617 Menschen in der Hansestadt ohne Job. Dies sind 255 Menschen mehr als im November, wie die Arbeitsagentur Hamburg am Mittwoch berichtet. Deutschlandweit stiegen die Arbeitslosenzahlen auf 3,1 Millionen.

Hamburg/Nürnberg­. Noch schlägt sich die Wirtschaftskrise nicht mit voller Wucht auf den Arbeitsmarkt nieder: Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Dezember in der Hansestadt nur leicht auf 69.617 an. Dies sind 255 Arbeitslose mehr als im November.

Im Vergleich zum Vorjahr sind derzeit sogar 4486 Menschen weniger ohne Job als noch im Vorjahr. 55,3 Prozent der Arbeitlosen sind Männer, 44,7 Prozent Frauen. Jeder Fünfte der Betroffenen ist 50 Jahre und älter. Die Arbeitslosenquote liegt damit bei 7,7 Prozent.

Gleichzeitig waren bei der Hamburger Arbeitsagentur im Dezember 20.232 offene Stellen im Angebot. Dies waren 1763 weniger als im November und sogar 3373 Stellen weniger als noch im Vorjahr. Im gesamten Jahr 2008 gingen bei der Agentur insgesamt 100.332 Stellen ein zehn Prozent weniger als im Vorjahr.

Deutschlandweite Arbeitslosenquote von 7,4 Prozent

In ganz Deutschland stieg die Zahl der Arbeitslosen im vergangenen Monat um 114.000 auf 3,102 Millionen. Das waren 304.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote nahm binnen Monatsfrist um 0,3 Punkte auf 7,4 Prozent zu. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 8,1 Prozent gelegen.

BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise sagte in Nürnberg, das Jahr 2008 sei eines der besten Jahre für den Arbeitsmarkt gewesen. Der Anstieg im Dezember sei aber deutlich stärker gewesen als im Durchschnitt der letzten drei Jahre. Die positive Grundtendenz, die bereits in den vergangenen Monaten an Schwung verloren habe, habe sich nicht mehr fortgesetzt. "Entsprechend gedämpft ist auch unser Optimismus für das Jahr 2009", sagte Weise.

Saisonbereinigt ist die Arbeitslosenzahl in Deutschland im Dezember um 18 000 auf 3,181 Millionen gestiegen. Im Westen nahm die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl um 19.000 zu, im Osten hingegen sank sie um 1000. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag nach der Hochrechnung der Bundesagentur zuletzt (im Oktober) bei 28,02 Millionen; dies sei gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs um 511 000.

Mehr Kurzarbeit

Deutlich gestiegen ist bereits die Kurzarbeit. Im November lagen laut Bundesagentur Meldungen für 164.000 Kurzarbeiter vor, das waren 107.000 mehr als im Vormonat und 125.000 mehr als im Jahr zuvor. "Es ist davon auszugehen, dass sich die Zahl der Kurzarbeiter in den nächsten Monaten kräftig erhöhen wird", teilte die Bundesagentur mit.