Der Autobauer Daimler schickt weitere 18 000 Beschäftigte in Kurzarbeit. Wegen der anhaltend schwachen Auftragseingänge für Lastkraftwagen müssten...

Hamburg. Der Autobauer Daimler schickt weitere 18 000 Beschäftigte in Kurzarbeit. Wegen der anhaltend schwachen Auftragseingänge für Lastkraftwagen müssten die Mitarbeiter von vier Lkw-Werken ab April beziehungsweise Mai bis zum Ende der Sommerferien, teils auch länger, in Kurzarbeit gehen, teilte das Unternehmen gestern in Stuttgart mit. Betroffen seien die Werke des Konzerns in Wörth, Gaggenau, Kassel und Mannheim.

Bereits Mitte Januar hatte Daimler mehr als 35 000 Beschäftigte für drei Monate in die Kurzarbeit geschickt, darunter auch 1400 Mitarbeiter und damit zwei Drittel der Belegschaft im Werk Harburg.

Auch in der Lkw-Sparte mit 30 000 Mitarbeitern könne die Produktionsdrosselung nicht weiter über den Abbau von Arbeitszeitkonten geregelt werden, so die Sprecherin weiter. Für 2008 rechnet der weltgrößte Nutzfahrzeughersteller mit einem deutlichen Absatzrückgang. Eine genaue Prognose hatte der Chef der Sparte Daimler Trucks, Andreas Renschler, nicht gegeben.

Für die Kurzarbeit sollen an den einzelnen Standorten zwischen Werksleitung und Betriebsrat individuelle Regelungen vereinbart werden. Außerdem seien Zeitarbeits- und befristete Arbeitsverträge nicht verlängert worden. Die Kurzarbeitstage sollen abhängig von der Entwicklung des Auftragseingangs von Monat zu Monat festgelegt werden.

Im vergangenen Jahr hatte der Nutzfahrzeughersteller trotz der weltweiten Talfahrt in der Automobilbranche den Absatz leicht ausgebaut. Die Verkäufe von Lkw und Bussen stiegen 2008 im Jahresvergleich um ein Prozent auf 472 100 Fahrzeuge. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) war allerdings um knapp ein Viertel auf 1,6 Milliarden Euro eingebrochen. Der Umsatz mit Nutzfahrzeugen stagnierte bei 28,5 Milliarden Euro.