Stuttgarter sind der größte Kunde des insolventen Autozulieferers, der auch in Harburg produziert.

Stuttgart. Der Autobauer Daimler will seinen insolventen niedersächsischen Zulieferer Stankiewicz weiter unterstützen. Daimler werde die Partnerschaft mit dem 2100 Mitarbeiter zählenden Unternehmen fortsetzen, sagte ein Sprecher des Stuttgarter Konzerns und bestätigte damit einen Bericht des Branchenblatts "Automobilwoche". Daimler ist eigenen Angaben zufolge der größte Kunde von Stankiewicz. Die frühere Continental-Tochter Stankiewicz stellt unter anderem Schallisolationssysteme auch für BMW und Audi her. Allein in Harburg sind bei Stankiewicz 350 Menschen beschäftigt.

Auch BMW hat sich einer mit der Situation vertrauten Person zufolge gegenüber dem Insolvenzverwalter für die Fortführung von Stankiewicz ausgesprochen. Die Autohersteller verpflichteten sich in der Regel im Rahmen derartiger Absprachen mit dem Insolvenzverwalter, die bestellten Mengen abzunehmen, hieß es. Im Gegenzug sichere der Verwalter die Fortführung der Produktion zu. Daimler plädiere dafür, Stankiewicz so schnell wie möglich an einen Investor zu verkaufen.

Das Unternehmen setzte zuletzt 270 Millionen Euro um. Trotz wochenlanger Bemühungen hatte Stankiewicz Ende Dezember Insolvenz beim Amtsgericht Celle angemeldet. Da die Autobauer wegen der Absatzkrise ihre Produktion drastisch kürzen, geraten viele Zulieferer unter Druck und sind zum Teil zahlungsunfähig geworden.