100 Milliarden Euro soll der frisch beschlossene Rettungsfonds für Unternehmen umfassen - und das ist offenbar bei weitem nicht genug: Alle inoffiziell eingereichten Anträge zusammen übersteigen diese Summe bereits, heißt es einem Bericht zufolge aus dem Wirtschaftsministerium.

Berlin. "Wenn wir alle inoffiziell eingereichten Anträge genehmigen würden, kämen wir mit dem geplanten Umfang von 100 Milliarden Euro nicht aus", zitiert das "Handelsblatt" eine Quelle aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Dem Ministerium lägen auch Einzelanfragen über zweistellige Milliardenbeträge vor. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums sagte, sie könne derzeit keine Zahlen zu den Anträgen auf Hilfen aus dem Rettungsfonds machen.

Der Unternehmensrettungsfonds ist Teil des zweiten Konjunkturpakets, über das der Bundesrat am Freitag entschieden hat: Er sieht Bürgschaften und Kreditprogramme für Unternehmen in Not vor. Nach der Verabschiedung können die Unternehmen offizielle Anträge auf Hilfen vom Bund stellen.

Dem Bericht zufolge hatte der Haushaltsausschuss in den Schlussberatungen zu dem Rettungsschirm darauf gedrängt, dass nur solche Firmen Staatshilfen erhalten, die keinen Zugang zum Kapitalmarkt haben. Allerdings seien nach Angaben aus Regierungskreisen bei dieser Regel auch Ausnahmen denkbar.