Zur Rettung von Opel erwägen Bund und Länder offenbar auch eine Staatsbeteiligung an dem traditionsreichen Autobauer. Voraussetzung dafür wäre eine...

Berlin. Zur Rettung von Opel erwägen Bund und Länder offenbar auch eine Staatsbeteiligung an dem traditionsreichen Autobauer. Voraussetzung dafür wäre eine zumindest teilweise Herauslösung von Opel aus dem angeschlagenen US-Mutterkonzern General Motors. Vize-Kanzler Frank-Walter Steinmeier wollte eine solche Lösung nicht ausschließen. "Ich bin mit den Gesprächspartnern bei Opel der Meinung, dass wir alle Optionen prüfen müssen, um die Arbeitsplätze bei Opel in Europa und Deutschland zu retten", sagte der SPD-Kanzlerkandidat.

Die CDU-Führung in Berlin knüpft staatliche Hilfen für eine eigenständige Opel-Gruppe an ein tragfähiges Unternehmenskonzept und eine klare Abgrenzung zu GM. "Es muss ein Zukunftskonzept für Opel Deutschland vorliegen, das deutlich macht, dass sich Opel Deutschland im Markt behaupten kann", sagte CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla. Im Falle staatlicher Hilfen müsse auch sichergestellt sein, dass diese nicht beim Mutterkonzern GM landeten.

Aus Regierungskreisen in Nordrhein-Westfalen hieß es, zwischen Bundes- und Landesregierungen würden verschiedene Möglichkeiten diskutiert. Einem Zeitungsbericht zufolge arbeiten die vier Opel-Länder bereits an einem Modell zur Herauslösung der Opel-Werke aus dem Konzern. Dabei spielten auch mögliche Landesbeteiligungen eine wesentliche Rolle.

Auch Opel-Betriebsrat Klaus Franz zog in einem Brief an die Mitarbeiter eine Regierungsbeteiligung in Betracht. Dies sei eine "Möglichkeit, Stammkapital zu erhöhen", hieß es. Opel könne sich bei einer Abspaltung von GM "neue Partner, Investoren und Gesellschafter" suchen. Nach Einschätzung des Betriebsrats müsse GM bei einer Abspaltung von Opel keine finanzielle Verpflichtungen für das Unternehmen übernehmen und könne weiterhin eine Minderheit halten.

Sollten sich GM gegen eine Abspaltung entscheiden und die derzeit vorliegenden Sanierungspläne für Europa tatsächlich umgesetzt werden, hätte dies "vermutlich Massenentlassungen an den Standorten und einige Werksschließungen" zur Folge, heißt es in dem Schreiben des Betriebsrats.