Die Gefahr der Insolvenz ist fürs erste gebannt: Mit einem Kredit über vier Milliarden Dollar hält die US-Regierung die stark angeschlagene Opel-Mutter General Motors am Leben. Auch Konkurrent Chrysler erhält weitere Staatshilfen.

Detroit. Die US-Regierung hat dem Opel-Mutterkonzern General Motors einen zweiten Beistandskredit über vier Milliarden Dollar bewilligt. Die Mittel werden am heutigen Dienstag angewiesen, wie ein Regierungssprecher mitteilte.

Chrysler erhält einen weiteren Kredit über drei Milliarden Dollar. Beide Unternehmen hatten bereits Ende vergangenen Jahres 9,4 Milliarden Dollar erhalten, um ihrer Zahlungsfähigkeit zu sichern.

Zu Gesprächen über die Sicherung der Arbeitsplätze bei Opel traf unterdessen der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers in den USA ein. Dem ARD-Morgenmagazin sagte Rüttgers am Dienstag, alle Beteiligten müssten sich um eine gemeinsame Lösung bemühen. "Keiner kann alleine existieren, auch nicht General Motors ohne Opel", fügte der CDU-Politiker hinzu. Wichtig sei jetzt, dass ertragsfähige Unternehmenskonzepte vorgelegt würden.

Weitere Werke und Marken stehen vor dem Aus

Dies ist auch das Ziel von Gesprächen zwischen der General-Motors-Führung und der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW). Aus Teilnehmerkreisen verlautete am Montag, dass es Fortschritte gebe. Möglicherweise könne aber die von der Regierung bis zum heutigen Dienstag gesetzte Frist für einen Umstrukturierungsplan nicht eingehalten werden, hieß es in Detroit.

Geplant ist nach Informationen aus Firmenkreisen die Schließung von weiteren Werken. Dabei will General Motors auch auf einige seiner bislang acht Marken verzichten.

Ähnliche Verhandlungen führt die Gewerkschaft UAW auch mit Chrysler. Beide Konzerne müssen sie einen Plan vorlegen, wie sie ihre Kosten an die reduzierten Einnahmen anpassen, um die Kredite schließlich zurückzahlen zu können. Unter dem Eindruck einer drastisch gesunkenen Nachfrage ist der Absatz von Autos in den USA auf den niedrigsten Stand seit 26 Jahren gefallen.