Stichproben auf der Spielwarenmesse in Nürnberg brachten ein erschreckendes Ergebnis: Rund 400 von insgesamt 1600 geprüften Spielzeugen habe Mängel. 50 davon stuften Kontrolleure als für Kinder so gefährlich ein, dass sie in der EU nicht verkauft werden dürfen.

Nürnberg. Die bayerische Familienministerin Christine Haderthauer sagte am Montag in der Messestadt, insgesamt seien 1600 Spielsachen überprüft worden. Davon seien 402 Produkte beanstandet worden - darunter 50 mit so schwerwiegenden Mängeln, dass sie in der Europäischen Union nicht auf den Markt gebracht werden dürften.

Als besonders gefährlich sei ein sogenanntes Flummi-Bastelset eines asiatischen Herstellers aufgefallen. Dabei werde der Flummi aus einem Kunststoff-Granulat hergestellt, das beim Verschlucken zu einem Magenverschluss führen könne. Dieses Produkt dürfe innerhalb der EU nicht verkauft werden. Ein entsprechendes Hinweisschild sei auf dem Messestand angebracht worden. Vor dem Flummi-Bastelset hatte das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium bereits im Januar gewarnt.

Die Prüfer in Nürnberg bemängelten unter anderem auch scharfe Schrauben an Schaukeln, leicht abzureißende Augen von Plüschtieren und fehlende Warnhinweise etwa bei Magnetspielsachen. Auch hier bestehe die Gefahr, dass die Kleinteile beim Verschlucken zu einem lebensbedrohlichen Darmverschluss führen könnten, sagte Gerhard Schönheiter vom Gewerbeaufsichtsamt der Regierung von Mittelfranken.

Nach der Entdeckung der 400 mangelhaften Produkten auf der Spielwarenmesse kritisierte Haderthauer die Spielzeugrichtlinie der EU als unzureichend. Viele der beanstandeten Spielzeuge enthielten gefährliche Stoffe. Ihre Verwendung bei Spielwaren sollte verboten werden; die Festlegung von Grenzwerten reiche nicht aus, sagte die CSU-Politikerin. Nun müsse man bei der Umsetzung in nationales Recht nachbessern.

Bei der jährlichen Spielwarenmesse in Nürnberg zeigen internationale Aussteller insgesamt eine Million Produkte, darunter 70.000 Neuheiten.