Boom bei Spielekonsolen: In nahezu jedem fünften Haushalt in Deutschland hat im vergangenen Jahr eines dieser Geräte gestanden. Insgesamt gab es...

HA/sla. Boom bei Spielekonsolen: In nahezu jedem fünften Haushalt in Deutschland hat im vergangenen Jahr eines dieser Geräte gestanden. Insgesamt gab es zwölf Millionen Spielekonsolen in den Privathaushalten, wie das Statistische Bundesamt anlässlich der Nürnberger Spielwarenmesse mitteilte. Die Messe wurde am Mittwochabend von Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet. In 44 Prozent der Paarhaushalte mit Kindern sowie in 43 Prozent der Haushalte von Alleinerziehenden stand eine Konsole. Im Vergleich dazu besaßen elf Prozent der Paare ohne Kind und sieben Prozent der Alleinlebenden eine Konsole. Mit zunehmendem Alter der Haushaltsmitglieder, nimmt die Ausstattung mit Spielkonsolen aber ab.

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Der Ökotrend erfasst die Spielwarenbranche. Zwischen Herstellern von Plastikpuppen und ferngesteuerten Robotern finden sich vermehrt Firmen, denen die ökologische Herstellung ihrer Produkte am Herzen liegt. "Es geht uns um die Zukunft der Kinder. Spielzeug soll nicht für die Umwelt schädlich sein", sagte Felicitas Högger von Slowtoys. Das Schweizer Unternehmen baut sein "Kartonhuus" aus recycelter Pappe, klebt die mit Weizenstärke zusammen und bedruckt es mit Sojatinte. Auch Brennstoffzellen finden den Weg in die Kinderzimmer: Kosmos bringt ein Experimentierset auf den Markt, mit dem Schüler ein Auto per Brennstoffzelle antreiben und den Energiespender Elektrolyse erforschen können. Wissen zu Biokost und gesunder Ernährung fragt Show-Koch Stefan Marquard im Brettspiel "Küchenlatein" ab.

Der Spielehersteller Ravensburger geht vorsichtig optimistisch in das Krisenjahr 2009. "Wir sind davon überzeugt, dass wir gute Produkte haben und dass an Kindern auch in schlechten Zeiten zuletzt gespart wird", sagte Vorstandssprecher Karsten Schmidt. Nachdem der Umsatz 2008 nach vorläufigen Zahlen um 0,5 Prozent auf rund 287 Millionen Euro leicht gestiegen ist, will Schmidt 2009 dieses Niveau zumindest halten.

Der weltweit zweitgrößte Spielwarenexporteur Hongkong hat die Lieferung von Spielzeug nach Deutschland im vergangenen Jahr um 54 Prozent erhöht. Es seien Spielwaren im Wert von fast 2,5 Milliarden US-Dollar auf den deutschen Markt exportiert worden, sagte der Zentraleuropa-Direktor des Hong Kong Trade Development Council, Winchell Cheung. Deutschland sei hinter den USA und China der drittgrößte Markt für Hongkongs Spielzeugindustrie.

Der Spielwarenkonzern Lego will seine Marktführerschaft in Deutschland 2009 ausbauen. "Wir streben einen aggressiven Wachstumskurs an", sagte Dirk Engehausen, Geschäftsführer für Mitteleuropa. Mit dem neuen Segment "Lego-Spiele" will das dänische Unternehmen das Sortiment um Familienspiele erweitern und damit eine neue Zielgruppe erschließen.


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