Die Abwrackprämie wirkt sich bei Opel bereits aus: Als Folge der steigenden Nachfrage will der Autobauer seine geplante Kurzarbeit reduzieren. Davon...

Hamburg. Die Abwrackprämie wirkt sich bei Opel bereits aus: Als Folge der steigenden Nachfrage will der Autobauer seine geplante Kurzarbeit reduzieren. Davon werde die Corsa-Produktion in Eisenach und im spanischen Saragossa profitieren, sagte der Vize-Präsident der Opel-Mutter General Motors Europa, Alain Visser, "auto motor und sport". In beiden Werken würden zwei Tage Kurzarbeit gestrichen.

Ursprünglich hatte Opel für Eisenach im Februar zehn Tage Kurzarbeit eingeplant, für Saragossa sechs Tage. Im Stammwerk Rüsselsheim, wo das neue Spitzenmodell Insignia gebaut wird, solle die Produktion sogar ausgeweitet werden. Inzwischen lägen für den Wagen 60 000 Bestellungen vor. Wegen der guten Auftragslage beim Insignia werde das Werk Rüsselsheim im März zwei Zusatzschichten einlegen, sagte Visser. Ob auch im Opel-Werk Bochum, wo der Astra und der Zafira gefertigt werden, Kurzarbeit reduziert wird, stehe noch nicht fest. Der General-Motors-Manager dankte der Regierung für die rasche Einführung der Abwrackprämie von 2500 Euro für Altfahrzeuge.

Von anderen Herstellern gab es unterdessen am Freitag schlechte Nachrichten.

Bei Volkswagen brach der weltweite Verkauf im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund ein Fünftel ein. Bei der bislang erfolgsverwöhnten VW-Tochter Audi sank der Absatz sogar um mehr als 28 Prozent auf gut 56 000 Autos. Neben der schwierigen Lage ist bei Audi jedoch zu berücksichtigen, dass die Einführung des neuen A4-Modells Anfang 2008 für einen Absatzschub gesorgt hatte. "Dieses Jahr wird für niemanden einfach", sagte Audi-Vertriebsvorstand Peter Schwarzenbauer. Audi setzt nun auf neue Modelle. Allein im ersten Halbjahr 2009 seien sechs Premieren geplant.

Die Finanzmarktkrise hat auch BMW gebremst. Mit einem Umsatzrückgang von fünf Prozent auf 53,2 Milliarden Euro kam der Autobauer aber noch glimpflich durch das Jahr 2008. Das Ergebnis soll deutlich positiv ausfallen. Finsterer sieht es für den Januar aus. Der Absatz brach im Jahresvergleich um 24,2 Prozent auf 70 405 Fahrzeuge ein.

Bei Daimler seien im Januar rund ein Drittel weniger Autos verkauft worden, teilte Vertriebschef Klaus Maier am Freitag in Stuttgart mit. Nur noch 62 200 Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz, Smart und Maybach wurden ausgeliefert und damit 31,2 Prozent weniger als Anfang 2008. Den stärksten Abwärtstrend musste der Autobauer bei seiner Kernmarke Mercedes-Benz verbuchen: Im Jahresvergleich gab es einen Rückgang um 34,5 Prozent auf 53 900 Autos. Lediglich der Kleinwagen Smart sorgte für einen Lichtblick. Der Absatz stieg leicht um drei Prozent auf 8300 Fahrzeuge.

Toyota - der weltgrößte Autohersteller - hat seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr zusammengestrichen und rechnet mit einem Verlust von 350 Milliarden Yen (drei Milliarden Euro). 2008 hatte der Konzern noch einen Ertrag von 1,72 Billionen Yen eingefahren.