Für die deutschen Werke des Gabelstaplerherstellers Still gilt nach Abendblatt-Informationen seit dem 1. Februar Kurzarbeit. Betroffen sind die...

Hamburg. Für die deutschen Werke des Gabelstaplerherstellers Still gilt nach Abendblatt-Informationen seit dem 1. Februar Kurzarbeit. Betroffen sind die Standorte Hamburg und Reutlingen, an denen jetzt noch an vier Tagen pro Woche gearbeitet wird. In der Hansestadt gilt die Maßnahme für 1400 von 1900 Beschäftigten, in Süddeutschland für 450 von 500 Mitarbeitern. "Zunächst wurde in einer Betriebsvereinbarung ein möglicher Zeitraum für die Kurzarbeit bis Juli 2010 festgeschrieben. Es wird aber Monat für Monat die Lage überprüft und dann das Vorgehen mit dem Betriebsrat abgestimmt", bestätigte Michael Hauger, Sprecher der Still-Mutter Kion, gestern dem Abendblatt.

Erst im Dezember hatte Still trotz der im zweistelligen Prozentbereich zurückgehenden Aufträge 100 bis dahin befristete Mitarbeiter unbefristet übernommen. "Wir wollen für eine Erholung der Konjunktur mit gut qualifizierten Mitarbeitern gerüstet sein und flexibel reagieren können", sagte Hauger. Ohne die Übernahmen hätte Still auf Kurzarbeit in Hamburg verzichten können.

Für das Jahr 2009 geht Kion, zu dem auch die Gabelstaplermarken Linde und OM gehören, von einem anhaltend negativen Trend aus. Schon 2008 war der weltweite Absatz bei der Flurfördertechnik um 8,3 Prozent auf insgesamt 874 000 Fahrzeuge eingebrochen.

Auch für die beiden italienischen Werke von OM gilt bereits Kurzarbeit. Für mehr als 3500 Beschäftigten in den sechs deutschen Linde-Werken soll die Arbeitszeit im März oder April verringert werden. Still baut neben den deutschen Werken auch noch in Frankreich und Brasilien Gabelstapler und Geräte für die Lagertechnik. Der weltweite Umsatz erreichte 2007 rund 1,4 Milliarden Euro.

Beim Konkurrenten, der Hamburger Jungheinrich AG, könnte im zweiten Quartal Kurzabeit eingeführt werden. Betroffen wären die Werke Norderstedt und Moosburg (Bayern) mit 2200 Beschäftigten.

Jungheinrich hat sich bereits von 240 Leiharbeitern getrennt und Zeitarbeitsverträge nicht verlängert. Der Vorstand hat seine Bezüge freiwillig reduziert. 200 leitende Angestellte sollten diesem Beispiel folgen, wie Jungheinrich-Sprecher Markus Piazza dem Abendblatt zuletzt gesagt hatte.