In der Affäre um die Bespitzelung von Mitarbeitern wächst der Druck auf Bahnchef Hartmut Mehdorn. Das Bundesverkehrsministerium setze ihm eine Frist...

Berlin. In der Affäre um die Bespitzelung von Mitarbeitern wächst der Druck auf Bahnchef Hartmut Mehdorn. Das Bundesverkehrsministerium setze ihm eine Frist bis zum Wochenende, um den Sachverhalt aufzuklären, sagte ein Sprecher gestern in Berlin.

Nach Informationen des Abendblatts hat der Bahnvorstand dem Sicherheitsunternehmen Network in den vergangenen Jahren insgesamt 44 Aufträge zur Überwachung von Mitarbeitern erteilt. Nur eine Handvoll - darunter die Bespitzelung aller 220 000 Mitarbeiter im Jahr 2005 - ist bislang publik. Der Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete Dirk Fischer, verkehrspolitischer Sprecher der Unionsfraktion, distanzierte sich von Mehdorn: "Dass er von diesen Vorgängen nichts gewusst haben will, halte ich für ein Ammenmärchen", sagte er dem Abendblatt.

In Berliner Koalitionskreisen hieß es, eine Ablösung Mehdorns stehe bevor. Möglicher Nachfolger sei Bahnvorstand Norbert Bensel.