Hinter der traditionsreichen Warenhauskette Hertie steht ein Name: Her mann Ti etz (1837-1907). Der Unternehmer, der einer deutsch-jüdischen Kaufmannsfamilie entstammt, war einer der Ersten, die in Deutschland das Konzept des Warenhauses umsetzten. Die wechselvolle Firmengeschichte Herties begann 1882: Oscar Tietz eröffnete in Gera ein Geschäft für Garn, Knöpfe und Wolle. Kapital- und Namensgeber der Firma war aber sein Onkel Hermann. In den folgenden Jahrzehnten entstand daraus einer der größten Warenhauskonzerne in Europa. Auch das spätere Alsterhaus am Jungfernstieg wurde 1912 unter dem Namen "Warenhaus Hermann Tietz" eröffnet. 1927 waren bereits 13 000 Menschen bei Tietz beschäftigt. Auch in Berlin unterhielt das florierende Unternehmen große Warenhäuser, darunter das Kaufhaus des Westens (KaDeWe). Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten verlor die Familie Tietz ihr Eigentum. Das Unternehmen wurde "arisiert", der jüdische Name verboten und durch das Kürzel "Hertie" ersetzt.