Bahnfahrer müssen morgen zwischen 4.30 Uhr und Mittag mit massiven Einschränkungen im Zugverkehr rechnen: Die Gewerkschaften Transnet und GDBA haben Warnstreiks in mehreren Städten angekündigt, darunter Hamburg, Köln, Bremen, Berlin und München.

Frankfurt/Main. Mitten im Berufsverkehr sind neun deutsche Städte am morgigen Donnerstag vom Warnstreik betroffen: In Köln, Düsseldorf, Bremen, Hamburg, Berlin, Saalfeld (Thüringen), Magdeburg, Nürnberg und München sollen Züge stillstehen oder mit Verspätung fahren. Die S-Bahnen in Hamburg und Berlin sollen vom Warnstreik aber nicht betroffen sein, wie es aus Gewerkschaftskreisen hieß.

"Wir gehen davon aus, dass sich mehrere Hundert Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Beschäftigtengruppen an den Warnstreiks beteiligen", kündigten GDBA-Vize Heinz Fuhrmann und die stellvertretende Transnet-Vorsitzende Regina Rusch-Ziemba an.

Mit Rücksicht auf die Bahnkunden solle der Schienenverkehr aber nicht vollständig lahmgelegt werden. Es gehe zunächst um ein "Warnsignal an die Arbeitgeberseite". Es sei möglicherweise vonnöten, "steigerungsfähig" zu sein. Anlass sind die Tarifverhandlungen um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen für rund 130.000 Bahn-Beschäftigte, die am Mittwoch in dritter Runde in Frankfurt am Main fortgesetzt wurden. Die Deutsche Bahn wollte dabei ein neues Angebot vorlegen.

Transnet-Chef Alexander Kirchner hatte aber bereits vor Beginn der Runde angekündigt, die Warnstreiks würden den Nah-, Fern- und Güterverkehr beeinflussen. Das für Personal zuständige Bahn-Vorstandsmitglied Norbert Hansen, der früher selbst Transnet-Vorsitzender war, hatte zuletzt vergeblich an die Gewerkschaften appelliert, auf den Streik zu verzichten.

Transnet und die Gewerkschaft GDBA verlangen neben zehn Prozent mehr Geld bessere Arbeitsbedingungen, unter anderem mindestens zwölf freie Wochenenden im Kalenderjahr und eine längerfristige Planung der Schichtdienste.