Der Hamburger Tchibo-Konzern wurde 1949 von Max Herz und Carl Tchilling-Hiryan mit der Idee gegründet, Kaffee über den Postweg zu verkaufen. Aus den Anfangsbuchstaben des Nachnamens Tchilling und dem Wort Bohnen setzten beide den Firmennamen Tchibo zusammen - ein Name mit einem Bekanntheitsgrad von 99 Prozent unter den deutschen Konsumenten. 1955 öffnete die Rösterei die erste Tchibo-Filiale mit Probeausschank, 1963 das erste Frisch-Depot in einer Bäckerei - ein bis dahin unbekanntes Vertriebskonzept. Das Netz der Niederlassungen ist bis heute auf mehr als 850 eigene Läden angewachsen. Hinzu kommen rund 16 800 Tchibo-Depots bei Bäckereien sowie 31 800 Verkaufspunkte in Supermärkten. Mittlerweile ist Tchibo zu einem internationalen Konzern mit mehr als 10 000 Mitarbeitern weltweit (davon rund 7400 in Deutschland) angewachsen. Der Umsatz belief sich 2002 auf 3,058 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes macht Tchibo schon gar nicht mehr mit Kaffee, sondern mit Haushaltsartikeln, Bekleidung und anderen Non-Food-Produkten, deren Sortiment sich wöchentlich ändert. Max Herz hatte bereits in den 50ern den schleppenden Kaffeeverkauf durch nützliche Verpackungen - etwa Vorratsdosen - oder Geschirrtücher angekurbelt. Es folgten Kochbücher und andere Artikel, bis 1973 ein eigener Bereich für Non-Food-Produkte eingerichtet wurde. (HA)