In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ist mit Listerien-Bakterien belasteter Käse des Herstellers Belgomilk in den Handel gelangt.

Moorslede. Ein belgischer Hersteller hat mehrere bakteriell belastete Käsesorten aus deutschen Supermärkten zurückgerufen. In einigen Laborproben sei das gefährliche Bakterium Listeria monocytogenes gefunden worden, teilte Belgomilk am Mittwoch in Moorslede mit. Für die meisten Menschen sind die Bakterien zwar harmlos, vor allem bei kranken oder geschwächten Menschen können sie aber zu Erbrechen und Durchfall führen. Gefährlich sind sie vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft, weil sie Früh- oder Totgeburten auslösen können.

Bei den Rückruf-Produkten handelt es sich unter anderem um den abgepackten Scheibenkäse St. Maarten Classic. Der sei in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen in den Supermarkt Lidl gekommen, hieß es.

An andere Ketten als Lidl gingen bundesweit Käsesorten wie «Brugge Goud», «Nazareth Classic» und «Nazareth Light». Es werde dringend davon abgeraten, diese Käsesorten zu essen. Die Käufer sollten die Produkte zum Supermarkt zurückbringen, dann bekamen sie ihr Geld zurück.Die Keime der Listerien sind nach Angaben des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) in der Landwirtschaft weit verbreitet und können bei der Produktion in Lebensmittel gelangen, etwa beim Melken.

Anfang 2010 waren zwei Menschen in Deutschland und vier in Österreich nach dem Verzehr von Listerien-belastetem Käse gestorben, der bei Lidl in den Handel gelangt war. Der Discounter Lidl hatte den Käse (“Reinhardshof, Harzer Käse“ und "Reinhardshof, Bauernkäse mit Edelschimmel“) des österreichischen Herstellers Prolactal daraufhin umgehend zurückgerufen.

Jedes Jahr haben in Deutschland mehrere hundert Menschen eine Listeriose. Ihre Symptome ähneln zunächst denen einer Grippe. Vor allem bei immungeschwächten Menschen können die Bakterien eine Hirnhautentzündung verursachen und auch zum Tod führen. (dpa/abendblatt.de)