Nach der Trockenheit der vergangenen Wochen befürchten die Bauern gravierende Ernteverluste vor allem bei Raps, Weizen und Mais.

Berlin/Schwerin. Bis zu einem Drittel geringer könnte beispielsweise die Rapsernte in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein ausfallen, teilte der Deutsche Bauernverband am Mittwoch in Berlin mit.

Der Frost im Frühjahr und die anschließende langanhaltende Trockenheit hätten auch dem Getreide stark zugesetzt, so dass hier ebenfalls nur eine durchschnittliche Ernte erwartet werden könne. Getreide und Mais haben allerdings noch Chancen auf Erholung – aber nur, wenn der Mai nass und warm wird.

In Mecklenburg-Vorpommern, dem Bundesland mit der größten Rapsanbaufläche, sind nach Schätzungen des Deutschen Bauernverbandes etwa 15 Prozent der Rapsflächen umgebrochen und anschließend vielfach mit Mais anstatt Sommerraps bestellt worden. Voraussichtlich würden beim Raps nur 70 Prozent des Durchschnittsertrages geerntet, hieß es. Erhebungen des Statistischen Amtes zufolge wurden 11,2 Prozent der Rapsfläche umgebrochen, die Anbaufläche sei damit um 10 Prozent kleiner als

2010. Viele Bestände wirken ausgesprochen dünn: Nach den Worten von Mecklenburg-Vorpommerns Bauernpräsidenten Rainer Tietböhl hätten die Bauern den Raps stehen lassen, wenn sie den möglichen Ertrag noch auf 25 bis 30 statt der durchschnittlichen 40 Dezitonnen je Hektar schätzten.

Einbußen gab es laut Tietböhl auch schon beim Futter. Beim ersten Grasschnitt fehlten 30 bis 40 Prozent der sonst üblichen Menge, wie Tietböhl dem Radiosender Antenne Mecklenburg-Vorpommern sagte. Das könne im Sommer noch ausgeglichen werden, oder die Landwirte müssten nach der Getreideernte Zwischenfrüchte wie Gras anbauen.

Beim Getreide habe er noch Hoffnung, sagte Tietböhl, ebenfalls bei Mais und Zuckerrüben. Doch sei jetzt dringend Regen nötig. Ein Landregen mit 30 bis 40 Litern je Quadratmeter könne noch viel kompensieren.