Der Sportartikelhersteller hebt seine Prognose für Umsatz und Gewinn an. Auch die krisengeplagte US-Tochter Reebok kann wieder zulegen.

Herzogenaurach. Der Sportartikel-Hersteller Adidas rechnet wegen der Fußball-Weltmeisterschaft und Verbesserungen bei seiner US-Tochter Reebok mit einem höheren Umsatz in diesem Jahr. Währungsbereinigt sollen die Erlöse um einen mittleren einstelligen Prozentsatz klettern, wie der Branchenzweite nach Marktführer Nike am Dienstag in Herzogenaurach mitteilte. Bisher hatte der Dax-Konzern eine niedrige bis mittlere einstellige Rate in Aussicht gestellt. Adidas gibt sich damit etwas optimistischer als der Lokalrivale Puma.

Die Gewinnprognose hatte Adidas bereits im April angehoben. Demnach rechnet der Konzern mit einem Überschuss von 430 bis 480 Millionen Euro. Zuvor war der Vorstand von 400 bis 450 Millionen Euro ausgegangen. Der Rekordwert von 642 Millionen Euro aus dem Jahr 2008 bleibt für die Franken trotz WM in Südafrika in weiter Ferne.

Im ersten Quartal 2010 steigerte Adidas den Umsatz um vier Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro. Vorstandschef Herbert Hainer sprach von Rekordumsätzen im Fußball-Segment. Klar angezogen habe das Geschäft in Nord- und Lateinamerika. Sorgenkind bleibt China, wo das Unternehmen nach den Olympischen Spielen im Sommer 2008 kaum mehr punkten konnte und der Umsatz weiter deutlich fällt. Die lange krisengeplagte Marke Reebok legte im Auftaktquartal währungsbereinigt um 1,5 Prozent zu.

Der Konzernüberschuss kletterte in den ersten drei Monaten, wie bereits bekannt, auf 168 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es wegen der Konsumflaute und Sonderkosten nur fünf Millionen Euro gewesen. Die Bruttomarge verbesserte sich im Berichtszeitraum um über drei Punkte auf 48,6 Prozent. Darin spiegeln sich niedrigere Beschaffungskosten, geringere Rabatte sowie positive Währungseffekte durch die Aufwertung des russischen Rubels wider. Im Gesamtjahr will Adidas eine Bruttomarge von 46,5 bis 47,5 Prozent erreichen – etwas mehr als bisher.

Der Konzern baut zudem seinen Schuldenberg weiter ab. Die Nettofinanzverbindlichkeiten, die nach der milliardenschweren Reebok-Übernahme 2006 deutlich angestiegen waren, gingen bis Ende März auf 1,35 Milliarden Euro zurück.