New York. “Ein Witz“ und “Musik für Taube“ – das sagt Keith Richards über prominente Kollegen. Stones-Gitarrist läster erneut über Mick Jagger.
Die Band Metallica? "Ein Witz!" Und Black Sabbath? Auch ein Witz. Was ist mit Rap-Musik und ihren bösen Protagonisten? Nur was für Taube, die eine Note nicht von einer anderen unterscheiden können. Das sagt Keith Richards, 71, legendärer Gitarrist der Rolling Stones und über Jahrzehnte drogenabhängiger Bad boy des Establishments. Richards nimmt zum Erscheinen seines neuen Solo-Albums "Crosseyed Heart" kein Blatt vor den Mund. Zuletzt hat er die Beatles für ihr Konzeptalbum "Sergeant Pepper's" gescholten. Das sei ein Mix aus Müll gewesen, den auch die Stones Ende der Sechziger mit "Satanic Majesties" mitgemacht hätten.
Nun lässt sich Richards in der New Yorker "Daily News" (charmant, wie eh und je, sagt der Interviewer aus New York) über erfolgreiche Kollegen und auch Mick Jagger aus. Dem hatte er schon in seiner Bestseller-Autobiografie "Life" diverse Neurosen bescheinigt.
Rap – so viele Worte, so wenig wird gesagt", meint Richards über die Branche. Er erkennt den kommerziellen Erfolg von Rapper, Metallica und anderen an, kritisiert gleichwohl ihre Bedeutung. Seine eigene Solo-Ambition rechtfertigt er damit, dass die Rolling Stones trotz vieler Live-Konzerte seit zehn Jahren nicht im Studio gewesen seien, um neues Material einzuspielen. In dem Drummer Steve Jordan habe er einen Seelenverwandten gefunden, der ähnlich wie früher Charlie Watts mit ihm an neuen Sounds arbeite.
Und seine anhaltenden Spannungen mit Mick Jagger? Der sei ein toller Frontmann, meint Richards auch noch gut 50 Jahre nach Gründung der Stones. Aber selbst auf Tournee sage er nicht mal richtig Hallo, wenn er ins Flugzeug komme. "Er ist ein Kontrollfreak." Jagger verliere sich in all diesen unwichtigen Details. Er gehe sogar seinen eigenen Töchtern auf die Nerven.