Im Programmheft zum Großen Preis von Deutschland am Hockenheimring bedankt sich die Frau des verunglückten Ex-Weltmeisters Michael Schumacher bei den Fans. „Euer Mitgefühl hat uns umgehauen“, schreibt sie.
Hockenheim/München. Corinna Schumacher hat sich bei Motorsportfans aus aller Welt für deren große Anteilnahme am Schicksal ihres Mannes und Formel-1-Rekordweltmeisters Michael bedankt. „Ich muss sagen, euer Mitgefühl hat uns alle umgehauen“, schrieb sie in einem Grußwort im offiziellen Programmheft für den Großen Preis von Deutschland an diesem Wochenende auf dem Hockenheimring. „Gut zu wissen, dass wir die schwerste Zeit gemeinsam überstanden haben.“
Der siebenmalige Weltmeister hatte nach seinem schweren Skiunfall im französischen Méribel am 29. Dezember 2013 vergangenen Jahres bis vor rund einem Monat im Koma gelegen. Im vergangenen Monat war Schumacher von der Universitätsklinik Grenoble in eine Reha-Klinik in Lausanne verlegt worden. Zuvor hatte sein Management mitgeteilt, dass der 45-Jährige knapp sechs Monate nach dem Unfall nicht mehr im Koma liege und „seine lange Phase der Rehabilitation“ fortsetzen werde.
„Jetzt beginnt eine Phase, die voraussichtlich sehr lange dauern wird“, sagte Corinna Schumacher und wies damit auf die Rehabilitation in Lausanne hin. „Wir bauen darauf, dass bei diesem Kampf die Zeit – wie so viele Jahre in der Formula 1 – erneut Michaels Verbündete sein wird.“
Gemeinsam mit Michael Schumacher hätten die Fans ihre Liebe zum Sport in all den Jahren ausgelebt, im zurückliegenden halben Jahr hätten sie ihn dann auch abseits der Strecke „mit guten Wünschen“ und „positiven Energien“ unterstützt.
Michael Schumacher hatte in Hockenheim vier seiner insgesamt 91 Grand-Prix-Siege gefeiert. Corinna Schumacher nahm nun den Großen Preis von Deutschland zum Anlass, seinen Anhängern „von Herzen für all die guten Wünsche und positiven Energien, die ihr Michael sendet“, zu danken.
Gericht verbietet Abdruck von Fotos
Unterdessen hat das Landgericht München drei Magazinen des Burda-Verlags den Abdruck von Fotos von Corinna Schumacher untersagt, die sie auf dem Weg zu ihrem Mann ins Krankenhaus zeigen. Die Pressekammer verurteilte die Zeitschriften „Bunte“, „Neue Woche“ und „Super Illu“ zur Unterlassung. Eine Gerichtssprecherin bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der „Süddeutschen Zeitung“. Das Urteil fiel am Vortag.
Das „Schutzinteresse der Klägerin“ überwiege im Vergleich zum Berichtsinteresse, entschied das Gericht. Der Spruch ist aber noch nicht rechtskräftig. Eine Sprecherin von „Bunte“ und „Super Illu“ kündigte am Donnerstag an: „Wir denken, dass unsere Argumentation nicht ausreichend berücksichtigt worden ist, wir werden das Urteil nun prüfen und dann entscheiden.“
Es geht um Bilder von Corinna Schumacher vom 3. Januar 2014. Michael Schumacher lag damals nach einem Skiunfall in einer Klinik im französischen Grenoble.
Corinna Schumacher geht gegen zahlreiche Medien vor, wie ihr Frankfurter Anwalt Felix Damm sagte. Ähnliche Rechtsstreitigkeiten wie in München gebe es vor Gerichten in Köln, Hamburg und Frankfurt.