Athen. Auch diesen Sommer soll der Strand mit dem Schiffswrack „Panagiotis“ abgesperrt bleiben. Einwohner kämpfen um die Touristenattraktion.
Es gehört zu den meistgeknipsten Fotomotiven Griechenlands: Das rostende Wrack des Küstenfrachters „Panagiotis“, der 1980 in einem Sturm an der Insel Zakynthos im ionischen Meer strandete. Aber Urlauber werden auch in diesem Sommer die malerische Bucht und den Havaristen nur aus der Ferne sehen. Das Betreten des Strandes, der mit seinen senkrecht aufragenden Felswänden, dem weißen Kies und dem kristallklaren Wasser einst das beliebteste Badeparadies der Insel war, ist verboten. Denn dort droht Lebensgefahr.
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Schon im vergangenen Sommer war der Strand auf Weisung des griechischen Tourismusministeriums gesperrt. Jetzt entschied das Ministerium, das Verbot zu verlängern. Besucher dürfen den Strand nicht mehr betreten. Früher brachten Ausflugsschiffe jeden Tag Tausende Touristen an den Strand, der wegen der hohen Felswände nur vom Meer her zu erreichen ist. Die Boote können die Bucht zwar weiter anlaufen, dürfen aber keine Besucher mehr an Land bringen. Auch das Schwimmen in der Bucht ist untersagt.
Urlaub in Griechenland: Strand auf Zakynthos wegen Felsstürzen weiterhin abgesperrt
In den vergangenen Jahren stürzten immer wieder große Felsbrocken von der Steilküste auf den Strand. Das schwerste Unglück ereignete sich im September 2018. Damals lösten sich große Gesteinsmassen aus dem Fels, polterten auf den Strand und ins Wasser der Bucht. Wie durch ein Wunder wurde niemand verschüttet, aber mehrere Touristen erlitten Verletzungen. Einige Ausflugsboote kenterten durch die , die von dem Felssturz ausgelöst wurden.
Nach dem Unglück wurde die Bucht für mehrere Monate gesperrt. 2019 gaben die Behörden zwar Teile des Strandes wieder frei. Doch nach einem Erdbeben stürzten im September 2022 erneut große Gesteinsmassen in die Tiefe. Geologen untersuchten anschließend die Steilküste. Sie warnten vor weiteren Felsstürzen. Das Tourismusministerium ordnete daraufhin 2023 die Schließung des Strandes an. Auch das Plateau oberhalb der Steilküste wurde abgesperrt.
Schiffswrack „Panagiotis“ droht der Untergang
Aber nicht nur die Instabilität der Steilküste ist ein Problem. Auch die „Panagiotis“ ist in keinem guten Zustand. Winterstürme haben im vergangenen Jahr das Wrack in zwei Teile zerrissen. Die rostigen Reste des Frachters versinken immer tiefer im Sand oder werden von der Brandung ins Meer gespült. „Es ist eine Tragödie“, sagt der Inselbürgermeister Giorgos Stasinopoulos. „Das Schiff versinkt vor unseren Augen“, klagt der Bürgermeister und warnt: „Wenn wir nichts unternehmen, verlieren wir das Wrack.“
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Für die Tourismusunternehmer von Zakynthos bedeutet das eine herbe Einbuße. Denn das Wrack der „Panagiotis“, die vor 44 Jahren mit einer Ladung geschmuggelter Zigaretten und Spirituosen nach dem Ausfall der Ruderanlage von schweren Brechern an Land geworfen wurde, war bisher die Hauptattraktion der Insel.
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Nur die Athener Akropolis werde von Touristen noch häufiger fotografiert als ihre „Schmugglerbucht“, erzählen sich die Leute auf Zakynthos. Lokalpolitiker und örtliche Tourismusunternehmer hoffen jetzt auf ein neues geologisches Gutachten, um wenigstens Teile des Strandes wieder für Badegäste zu öffnen.
Griechenland: Wenig Hoffnung für die „Panagiotis“
Brügermeister Stasinopoulos verhandelt nun mit der Regierung in Athen. Er möchte, dass sie die Zuständigkeit für den Strand der Gemeinde Zakynthos überträgt. Die Kommune werde dann „alles unternehmen“, um das Wrack „wiederherzustellen“. Wie er das bewerkstelligen will, hat Stasinopoulos bisher allerdings nicht verraten. Fachleute von der Technischen Hochschule Athen besichtigten im Frühjahr den Strand. Sie konnten den Leuten von Zakynthos wenig Hoffnung machen: Die Reste der „Panagiotis“ seien dem Untergang geweiht, das Meer werde sich das Schiff allmählich zurückholen.