Hameln. Sie wollten durch die Brandstiftung die Herausgabe ihrer Reisepässe beschleunigen, um wegen eines Todesfalles in ihre Heimat zurückzukehren.
In einer Flüchtlingsunterkunft in Hameln haben zwei Bewohner ein Feuer gelegt - knapp 170 Menschen mussten daraufhin in Sicherheit gebracht werden. Die Männer wollten durch die Brandstiftung die Herausgabe ihrer Reisepässe beschleunigen, um wegen eines Todesfalles in der Familie in ihre Heimat zurückzukehren, teilte der Hamelner Landrat Tjark Bartels (SPD) am Donnerstag mit.
Vier Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes erlitten durch das Feuer am Mittwochabend eine leichte Rauchgasvergiftung, berichtete die Polizei. Die aus dem Libanon stammenden 21 und 26 Jahre alten mutmaßlichen Täter wurden am Donnerstag wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung dem Haftrichter im Amtsgericht Hannover vorgeführt, der Haftbefehle gegen sie erließ. Anschließend kamen die Männer in ein Gefängnis, teilte die Polizei in Hameln am Abend mit.
Wie der Landkreis berichtete, hätten die beiden Männer Matratzen in ihrem Zimmer angezündet, nachdem ihnen ihre Papiere nicht sofort ausgehändigt worden seien, weil sie zunächst bei anderen Behörden angefordert werden mussten.
Anschließend gingen die beiden zum Haupttor der Aufnahmeeinrichtung in einer früheren Kaserne. Dort hielten sie sich Messer an den Hals und verlangten nach der Polizei. Als die Beamten eintrafen, ließen sie sich widerstandslos festnehmen.
Nachdem die Feuerwehr die Flammen gelöscht hatte, konnten die meisten Bewohner in das Gebäude zurückkehren. 16 Menschen wurden in einem anderen Wohnblock untergebracht.