Klecken. Eine Person stirbt bei einem Feuer in Klecken – fremdenfeindlicher Hintergrund derzeit nicht nachweisbar.
Meterhohe Flammen schlagen den Feuerwehrkräften entgegen, als sie in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zu einem Feuer in einer Sozialunterkunft in Klecken gerufen werden.
Vor Ort erfahren die Feuerwehrleute, dass noch eine Person in dem zweigeschossigen Wohnhaus vermisst wird. Feuerwehrkräfte mit Atemschutzmasken gehen in das brennende Gebäue und suchen den Bewohner. Gleichzeitig beginnen draußen die Löscharbeiten. Die Personensuche im Gebäude muss jedoch nach wenigen Minuten abgebrochen werden. Immer wieder stürzen brennende Deckenteile zu Boden. Für die Feuerwehrleute im Haus besteht eine zu große Gefahr. Sie brechen die Suche ab.
19 Flüchtlinge und Obdachloseretten sich vor dem Flammen
Immer mehr Feuerwehrkräfte treffen an der Brandstelle ein, auch der Rettungsdienst ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Bewohner der Unterkunft, die sich aus dem Haus rechtzeitig retten konnten, werden in einem Zelt von Rettungssanitätern untersucht. Insgesamt 19 Bewohner, Flüchtlinge und Obdachlose, konnten sich selbstständig aus dem Haus retten. Sie werden im Feuerwehrhaus Klecken von Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter versorgt. Die Bewohner werden zunächst in andere Einrichtungen im Landkreis Harburg untergebracht.
Das Feuer dehnt sich im Laufe der ersten eineinhalb Stunden immer weiter aus. Durch die verschachtelte Bauart des Gebäudes greift es auf den kompletten Dachstuhl über. Weitere Feuerwehren werden nachalmarmiert. Insgesamt bekämpfen schließlich etwa 170 Freiwillige Feuerwehrleute den Brand. Mehr als 80 von ihnen müssen unter Atemschutz arbeiten, da die Rauchentwicklung zu groß ist. In kleinteiligen Schritten wird das Dach abgenommen, da sich darunter Glutnester bilden. Mit einem massiven Löschangriff von außen kann das Feuer schließlich unter Kontrolle gebracht werden.
Eine Leiche wird in denMorgenstunden im Haus gefunden
Erst im Morgengrauen können Feuerwehrkräfte eine Leiche aus dem Haus bergen. Ob es sich dabei um die vermisste Person handelt, kann die Polizei am Mittwoch nicht sagen. Was die Polizei bisher weiß: Es handelt sich um einen deutschen Bewohner der Unterkunft. Warum das Feuer ausgebrach, ist derzeit noch nicht bekannt. Zeugen berichten von einer Explosion oder einer Verpuffung. Die Polizei beschlagnahmt das Gebäude. Der Zentrale Kriminaldienst sichert Spuren und hat die Ermittlungen in alle Richtungen aufgenommen. Derzeit liegen keine Erkenntnisse vor, die auf eine Brandlegung mit fremdenfeindlichem Hintergrund hindeuten.
Die Sozialeinrichtung in Klecken besteht seit 1989. „In ihren eigenen Apartments wohnen dort bis zu 40 Flüchtlinge und Obdachlose“, sagt Rosengartens Bürgermeister Dirk Seidler. Es ist eine von vielen kleineren Unterkünften für Geflüchtete und sozial Bedürftige in der Gemeinde Rosengarten.