Washington . Waldbrände in Kalifornien breiten sich rasant aus. Tausende Menschen sind auf der Flucht. Nationalgarde kommt Feuerwehr zur Hilfe.

Die seit Tagen in Kalifornien wütenden Waldbrände haben immer drastischere Auswirkungen. Rund 12.000 Bewohner sind von den Behörden aufgefordert worden, das Gebiet zu verlassen, wie die „L.A. Times“ am Sonntag (Ortszeit) auf ihrer Webseite berichtete. Bislang seien 24 Häuser zerstört worden, 5000 weitere Gebäude sind bedroht. Mehrere Campingplätze mussten mitten in der Nacht evakuiert werden.

Die glühende Hitze facht die Brände immer weiter an. Hinzu kommt ein starker Wind, der die Flammen besonders schnell vor sich hertreibt. Vor allem ein sich rasch ausbreitender Brandherd rund 160 Kilometer nördlich von San Francisco bereitet der Feuerwehr Sorgen. Die Flammen hätten sich bereits auf einer Fläche von rund 190 Quadratkilometern Wald- und Buschland ausgebreitet. Die Feuerwehr hat bislang nur einen Bruchteil der Brände unter Kontrolle bringen können.

Ein Grund an der raschen Ausbreitung der Flammen ist auch die Dürre, die den Staat Kalifornien seit Jahren heimsucht.

Extreme Dürre in Kalifornien

"No Water = No Jobs" - „Kein Wasser = Keine Arbeit“, steht auf einem Schild in Kalifornien © dpa | Michael Nelson
Im Westen der USA breitet sich die extreme Trockenheit weiter aus
Im Westen der USA breitet sich die extreme Trockenheit weiter aus © dpa | Michael Nelson
Die Wasserreserven des Lake Borax bei Clearlake (Kalifornien) sind so gut wie erschöpft
Die Wasserreserven des Lake Borax bei Clearlake (Kalifornien) sind so gut wie erschöpft © dpa | John G. Mabanglo
Die Region leidet bereits das vierte Jahr in Folge unter extremer Dürre
Die Region leidet bereits das vierte Jahr in Folge unter extremer Dürre © dpa | John G. Mabanglo
Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown hat angesichts der anhaltenden Dürre Vorschriften zum Wasserverbrauch angekündigt
Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown hat angesichts der anhaltenden Dürre Vorschriften zum Wasserverbrauch angekündigt © dpa | John G. Mabanglo
Die angekündigten Sparmaßnahmen des Gouverneurs sorgen für Kritik in der Bevölkerung
Die angekündigten Sparmaßnahmen des Gouverneurs sorgen für Kritik in der Bevölkerung © dpa | Michael Nelson
Ein ausgetrockneter Wasserkanal bei Bakersfield im US-Bundesstaat Kalifornien
Ein ausgetrockneter Wasserkanal bei Bakersfield im US-Bundesstaat Kalifornien © dpa | Michael Nelson
Auch die Weinanbau-Region Napa Valley in Kalifornien leidet unter der Trockenheit
Auch die Weinanbau-Region Napa Valley in Kalifornien leidet unter der Trockenheit © dpa | John G. Mabanglo
„Pray for Rain“ (Bete für Regen): Bereits im vergangenen Jahr war es in Kalifornien heiß und trocken
„Pray for Rain“ (Bete für Regen): Bereits im vergangenen Jahr war es in Kalifornien heiß und trocken © dpa | Barbara Munker
Die 38 Millionen Kalifornier verbrauchen im Schnitt pro Tag jeweils 700 Liter. „Entschieden zu viel“, meinen Wissenschaftler
Die 38 Millionen Kalifornier verbrauchen im Schnitt pro Tag jeweils 700 Liter. „Entschieden zu viel“, meinen Wissenschaftler © dpa | John G. Mabanglo
Gouverneur Jerry Brown warnte: „der Klimawandel ist kein Scherz“
Gouverneur Jerry Brown warnte: „der Klimawandel ist kein Scherz“ © dpa | John G. Mabanglo
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Soldaten im Einsatz gegen die Flammen

Um die Einsatzkräfte zu unterstützen, kämpfen nun auch die Soldaten der Nationalgarde gegen die immer weiter um sich greifenden Brände. Die Soldaten sollen mit mehreren großen Löschflugzeugen in den Kampf gegen die Flammen einreifen, wie die Feuerwehr mitteilte. Zwei Flugzeuge seien eingetroffen.

Feuerwehrleute vergleichen die Brände bereits mit dem katastrophalen Feuer 2008. Insgesamt toben derzeit 21 Wald- und Buschbrände, viele davon sollen durch Blitzschlag entfacht worden sein.

Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, rief am Sonnabend den Notstand aus, um damit schnellere Hilfen zu ermöglichen. Bereits am Donnerstag war ein Feuerwehrmann ums Leben gekommen. Mehrere Schulen wurden zu Evakuierungszentren umfunktioniert, um die geflüchteten Menschen unterzubringen.