Des Moines/Los Angeles. Extreme Trockenheit in den USA erstreckt sich bis östlich der Rocky Mountains. Kaliforniens Gouverneur: „Klimawandel ist kein Scherz“.
Kalifornien leidet unter einer extremen Dürre. Zwei Drittel des US-Staates seien betroffen, teilte das Nationale Zentrum für Dürre-Schadensminderung an der Universität von Nebraska mit. Die Trockenheit breite sich aber auch in anderen Staaten bis zu dem Gebiet Great Plains östlich der Rocky Mountains aus. Vor allem in Colorado, Kansas, Minnesota, Nebraska, North Dakota, South Dakota und Wisconsin habe sich die Dürre im März verschlimmert. Betroffen seien auch große Gebiete für die Getreide- und Sojabohnenproduktion.
Der kalifornische Gouverneur Jerry Brown hatte angesichts der Dürre vor wenigen Tagen zum Wassersparen aufgerufen und verpflichtende Regeln angekündigt, mit denen der Wasserverbrauch um 25 Prozent gesenkt werden soll. Der Klimawandel sei „kein Scherz“, sagte Brown dem US-Sender ABC. Er sprach von einem „Alarmsignal“, das eigentlich in der gesamten Welt gehört und beachtet werden müsse.
Grund für die von Brown angekündigten Sparmaßnahmen sei, dass kein Ende der derzeitigen Trockenheit in Kalifornien in Sicht sei. In dem Bundesstaat leben rund 40 Millionen Menschen.
Nun sollen unter anderem in Grünanlagen der Städte insgesamt 4,6 Millionen Quadratmeter Rasenflächen durch anspruchslosere Pflanzen ersetzt werden. Universitäten, Golfplätze, Friedhöfe und andere Einrichtungen mit großen Rasenflächen sollen zum sparsameren Bewässern angehalten werden. Darüber hinaus sollen Wasserversorger ihr Tarifsystem so ändern, dass Wasserverschwendung für die Verbraucher teuer wird.
Weitgehend von den Sparmaßnahmen ausgenommen ist der Landwirtschaftssektor, obgleich dort der Großteil des Wassers verbraucht wird. Brown verteidigte dies und sagte dem Sender ABC, viele Bauern litten bereits enorm unter der Dürre, zehntausende Hektar Land lägen deshalb brach. Die Bauern müssten daher weiter in der Lage sein, ihre Produkte herzustellen. Sollte sich die Lage verschlechtern, müsse aber erneut über die Maßnahmen nachgedacht werden, sagte der Gouverneur.
(ap/afp/HA)