Berlin/Hamburg. Schlagerqueen lässt 60.000 Fans im Berliner Olympiastadion im Regen stehen, gibt aber ein Versprechen ab. Auch Roxette-Fans enttäuscht.
Da haben die Hamburger Fans von Helene Fischer und Roxette mehr Glück gehabt: Wegen Unwetterwarnungen wurde am Sonntag gleich zwei große Open-Air-Konzerte abgesagt respektive abgebrochen. Im Berliner Olympiastadion kapitulierte Schlagerkönigin Fischer vor dem Gewitter und brach ihr Konzert vor 60.000 Zuschauern ab.
Noch schlimmer erging es den Kartenbesitzern für den Auftritt des Schwede-Duos Roxette in Mainz - der geplante Gig wurde wegen starker Sturmböen gleich ganz abgesagt. Der Wind hatte Teile einer Plane von der Bühne auf der Nordmole am Rhein abgerissen, wie die Polizei mitteilte. Verletzt wurde niemand. Rund 5000 Zuschauer mussten enttäuscht nach Hause gehen. In Hamburg hatten Per Gessle und Marie Frediksson vor zehn Tagen noch vor 7000 Zuschauern in der - überdachten - O2 World gespielt.
Fischer verspricht Nachholtermin
In Berlin versprach Helene Fischer („Atemlos durch die Nacht“) nach dem Konzertabbruch einen Wiederholungstermin. „Wir holen das nach, Berlin, okay? Wir sehen uns wieder“, sagte die 30-Jährige und verschwand hinter der Bühne. Zuvor hatte die klatschnasse Sängerin noch den Prince-Klassiker „Purple Rain“ zum Besten gegeben, wie Videos im Internet zeigen.
„Ihr Lieben, ihr merkt, dass etwas anders ist. Wir haben eine Unwetterwarnung. Wir dürfen nur noch einen Song spielen“, hatte Fischer laut „B.Z.“ zuvor angekündigt. Die Musikerin, die bereits am Sonnabend ein Konzert im Olympiastadion gespielt hatte, setzt ihre „Farbenspiel“-Tournee an diesem Dienstag in Dresden fort. In Hamburg hatte Fischer Anfang Juni an zwei Abend vor insgesamt fast 80.000 Fans im Hamburger Volksparkstadion aufgespielt.
Helene Fischer auf Stadiontour 2015
Großer Aufwand für die Fischer-Show
Wann das abgebrochene Konzert nachgeholt werden kann, ist noch unklar. Der technische Aufwand für die Fischer-Show ist immens, die Vorbereitungen für die Tournee dauerten 18 Monate. 250 Beteiligte sind rund sechs Wochen lang durch Europa unterwegs, um 22 Konzerte in 14 Stadien auf die Bühne zu bringen. Der Tross von 41 Trucks und sieben Nightlinern wird bis zum Ende der Tournee mehr als 8000 Kilometer zurückgelegt haben.
Die Bühne ist 52 Meter breit, 26 Meter tief und 18 Meter hoch und wiegt 52 Tonnen. Videowände links und rechts der Bühne tragen Helene Fischer bis in die letzte Reihe. Für die Technik am Abend werden Stromanschlüsse von fast 4000 Ampere benötigt. Das sind Anschlusswerte, die normalerweise für 2500 Einfamilienhäuser benötigt werden. (HA/dpa)