Paris. Haben die Reporter von al-Dschasira ihre Flugobjekte am Eiffelturm aufsteigen lassen? Die Franzosen sind nach den Anschlägen in Sorge.
Haben sie für den Schreck gesorgt, der vielen Bürgern der französischen Hauptstadt zuletzt in die Glieder fuhr? Nach verbotenen Drohnenflügen über Paris sind drei Journalisten des arabischen TV-Senders al-Dschasira festgenommen worden. Die Männer ließen am Mittwoch im Wald von Boulogne im Westen der französischen Hauptstadt eine Drohne fliegen, wie die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Sicherheitsbehörden meldete. Ein Zusammenhang mit den anderen illegalen Drohnenflügen der vergangenen Tage sei unklar. Nach neueren Informationen haben die Journalisten aber nichts mit den anderen Drohnenflügen über der Stadt zu tun.
Die Drohnen konnten Paris überfliegen, obwohl in der Stadt nach wie vor die höchste Terrorwarnstufe gilt. Seit der islamistischen Anschlagsserie von Anfang Januar mit 17 Toten sind die Sicherheitskräfte im Großraum Paris in dauerhafter Alarmbereitschaft.
Am Mittwoch waren erneut ferngesteuerte Drohnen über dem Stadtgebiet von Paris entdeckt worden. Die Vorfälle würden sehr ernst genommen, sagte Regierungssprecher Stéphane Le Foll anschließend. Es gebe aber keinen Grund zur Sorge. Nach den Urhebern werde intensiv gefahndet.
Die illegalen Flüge seien kein französischer Sonderfall, sagte Le Foll mit Hinweis auf entsprechende Beobachtungen etwa am Weißen Haus in Washington. In der Nacht wurden in mindestens fünf Fällen unbemannte kleine Flugobjekte an mehreren Stellen der französischen Hauptstadt gesichtet.
Bereits am Dienstag waren Drohnen bei der US-Botschaft, dem Eiffelturm, an den Plätzen Bastille und Concorde sowie am Invalidendom gesichtet worden. Im Januar hatte eine Drohne den Élysée-Palast von Präsident François Hollande überflogen.
In den vergangenen Monaten waren zudem auch französische Atomanlagen von einer Serie illegaler Drohnenüberflüge betroffen. Konkrete Hinweise auf die Urheber wurden bisher nicht bekannt.