Der neue Tatort „Im Schmerz geboren“, der am Sonntag ausgestrahlt wird, bricht den Rekord aus Hamburg, wo 19 Menschen getötet wurden. Der Krimi zeigt viele Verweise zu anderen Filmen und Kunstwerken.
Hamburg. Der Beginn der neuen „Tatort“-Folge „Im Schmerz geboren“ aus Frankfurt erinnert an den Western-Klassiker „Spiel mir das Lied vom Tod“: Drei bewaffnete Gangster erwarten ihr Opfer, ein anderen Gangster, am Bahnhof. Doch anstelle des von Ulrich Matthes gespielten Richard Harloff sterben die drei Wartenden. "Wächter, hier ist etwas faul!", heißt es dann später, denn Harloff hatte nicht geschossen. „Wie ein billiger Western", sagt einer der Polizisten. "Oder ein guter", antwortet Kommissar Murot, gespielt von Ulrich Tukur, nach der Ansicht des Überwachungsvideos.
Murot erkennt auf dem Überwachungsvideo in Harloff einen ehemaligen Freund und Ex-Polizisten. Dieser war nach Südamerika geflüchtet und hat dort mit Kaffee und Koks gehandelt. Die beiden kennen sich aus den Ausbildungsjahren, sie teilten sogar die Liebe zu einer Frau. Dieses Ménage-à-trois ist eine Anlehnung an Francois Truffauts Liebesdrama "Jules et Jim". Auch Rückschlüsse auf den Stil von Quentin Tarantino lassen sich in der neuen Folge ziehen. Doch noch etwas ist besonders, beziehungsweise Rekord.
In dem vom „Hessischen Rundfunk“ produzierten 89 Minuten langem Krimi werden mindestens 47 Menschen sterben, so viele wie in bisher keinem Tatort zuvor!
Der zweite Fall aus Hamburg mit Nick Tschiller (Til Schweiger) hatte zuletzt mit 19 Toten den Rekord gebrochen. Bisheriger Rekordhalter war der Wiener Fall "Kein Entkommen" von 2012 mit Harald Krassnitzer mit 15 Leichen, davor war es die Bremer Satanismus-Folge "Abschaum" mit 14 Toten. Schon in der ersten Folge aus Hamburg gab es sieben Tote.
Florian Schwarz ist der Regisseur des neuen „Tatort“ und hat das Buch von Michael Proehl umgesetzt. Der Film wurde bereits auf dem Münchner Filmfest ausgezeichnet und hat den Medienkulturpreis von Ludwigshafen erhalten. Die Musik zu dem "Tatort" stammt vom hr-Sinfonieorchester, das dafür eigens neun Stücke neu aufgenommen hat.