Ein weiteres Krankenhaus in Deutschland nimmt einen Ebola-Patienten auf. Nach Hamburg und Frankfurt wird jetzt Leipzig angesteuert. Indes will die Bundeswehr Helfer für Westafrika in Hamburg ausbilden.

Leipzig/Berlin/Hamburg. Zum dritten Mal soll ein Ebola-Patient zur Behandlung nach Deutschland gebracht werden. Das Klinikum St. Georg in Leipzig soll den UN-Mitarbeiter aufnehmen. Er werde am Donnerstagmorgen aus Liberia eingeflogen, sagte der Sprecher des sächsischen Sozialministeriums, Ralph Schreiber, am Mittwoch.

Zuvor waren bereits zwei Ebola-Erkrankte nach Deutschland gebracht worden. Ein Arzt aus Uganda liegt derzeit in Frankfurt am Main auf einer Seuchenstation, ein weiterer Erkrankter aus dem Senegal wurde nach fünf Wochen Behandlung gesund aus der Hamburger Uniklinik entlassen.

St. Georg in Leipzig ist eines von sieben Krankenhäusern in Deutschland mit einer Sonderisolierstation für hochinfektiöse Krankheiten. Sechs Zimmer der Klinik für Infektiologie und Tropenmedizin können unter höchsten Quarantäne-Bedingungen betrieben werden.

Bereits Ende August war ein Ebola-Verdachtsfall ins St. Georg gebracht worden. Der 45 Jahre alte Geschäftsmann hatte Symptome einer Erkrankung gezeigt. Letztlich stellte sich jedoch heraus, dass der Mann nicht mit Ebola infiziert war.

In Westafrika grassiert seit Monaten eine Ebola-Epidemie. Vor wenigen Tagen war zudem eine Infektion in Spanien bekanntgeworden – eine Pflegehelferin hatte sich erstmals innerhalb Europas bei der Behandlung eines Ebola-Kranken angesteckt.

Bundeswehr bildet Ebola-Helfer in Hamburg aus

Indes soll die Ausbildung von deutschen freiwilligen Helfern für den Einsatz in den Ebola-Krisenländern Westafrikas kommende Woche beginnen. Der Sprecher von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), Jens Flosdorff, sagte am Mittwoch in Berlin, die jeweils fünftägigen Kurse würden mit einigen Dutzend Freiwilligen beginnen. Es seien rund 3000 Mails von interessierten Soldaten und zivilen Bundeswehrbeschäftigten eingegangen.

Etwa 500 Bewerber, die das Anforderungsprofil erfüllten, seien angeschrieben worden. Die deutschen Helferteams sollten alle vier Wochen ausgetauscht werden. Die Ausbildung soll am Bundeswehrkrankenhaus in Hamburg stattfinden.