Der Mann soll für die Rettungsflugwacht Rega gearbeitet haben. Hat er Michael Schumachers Krankenakte gestohlen und Medien zum Kauf angeboten?
Zürich. Der im Zusammenhang mit dem Diebstahl der Krankenakte von Michael Schumacher festgenommene Mann ist tot in seiner Zelle entdeckt worden. Das Personal des städtischen Gefängnisses habe den Verdächtigen erhängt aufgefunden, als es ihm das Frühstück bringen wollte, teilte die Staatsanwaltschaft Zürich mit. Die Ermittlungen deuteten darauf hin, dass in den Todesfall keine weitere Person verwickelt sei.
Die Staatsanwaltschaft erklärte weiter, der Mann habe für die Schweizer Rettungsflugwacht Rega gearbeitet und sei am Dienstag festgenommen worden. Sie habe eine Untersuchung wegen der Verletzung von Berufsgeheimnissen eröffnet, nachdem die Rega und Schumachers Familie Strafanzeige gestellt hatten.
Die Rega war für die Überstellung des siebenfachen Formel-1-Weltmeisters von einem Krankenhaus in Frankreich im Juni in die Schweiz zuständig. Dort wird Schumacher nach seinem schweren Skiunfall weiter behandelt. Schumachers Managerin Sabine Kehm hatte erklärt, eine Woche nach dem Transport seien die Dokumente einigen Medien zum Kauf angeboten worden.
Der Verdächtige hat der Staatsanwaltschaft zufolge nach seiner Verhaftung jegliches Fehlverhalten in Abrede gestellt und sollte weiter verhört werden.
Rega-Geschäftsleiter Ernst Kohler bot der Familie des Toten Unterstützung an. „Dieses tragische Ereignis macht uns trauig und sprachlos“, sagte er.
Schumacher hatte bei einem Skiunfall am 29. Dezember vergangenen Jahres in Frankreich schwere Kopfverletzungen erlitten und im Koma gelegen. Mitte Juni erwachte der 45-Jährige. Wie es ihm derzeit geht, ist unklar. Seine weitere Genesung solle außerhalb der Öffentlichkeit erfolgen, hatte Kehm erklärt.