Die Schwester von Herzogin Kate gibt drei Jahre nach der royalen Hochzeit ihr erstes Fernsehinterview. Im zweiten Teil des Gesprächs will sie auch über ihr Verhältnis zu ihrer berühmten Schwester Kate sprechen.

London. Pippa Middleton trägt eine weiße Bluse, blaue Jeans, kaum Schmuck und nur sehr dezent Make-up. Sie sitzt an einem runden Tisch, in einem Garten in London. Und sie trinkt Tee. Die 30-jährige Schwester der Herzogin von Cambridge, Kate Middleton, wirkt angespannt. Sie lächelt. Sie kichert. Und rutscht immer wieder auf ihrem Stuhl hin und her.

Es ist das weltweit erste TV-Interview mit Pippa Middleton, der Frau, die seit der königlichen Hochzeit von Kate und Prinz William im Jahr 2011 mit ihrem Auftritt in einem weißen Kleid für Schlagzeilen sorgte. Seitdem ist Pippa bekannt als die Frau mit dem berühmtesten Po Großbritanniens. Doch darüber spricht sie im ersten Teil ihres Gespräch mit dem US-Morgenmagazin „Today“ eher kryptisch.

„Das Kleid war eigentlich nichts Besonderes“, sagt sie im Interview mit Amerikas TV-Legende Matt Lauer, ohne das weltweite Objekt der Aufmerksamkeit auch mit Namen zu nennen. Dass alle später darüber geredet haben, habe sie „nicht erwartet“. Für sie sei das einerseits „schmeichelhaft“ aber auch „ein bisschen peinlich“ gewesen. Mittlerweile habe sie das Kleid weggepackt und seitdem nie wieder angehabt. „Es hängt in meinem Schrank. Und da soll es auch bleiben.“

Die Hochzeit ihrer Schwester Kate war für sie in erster Linie „eine weitere Familienzeremonie“. „Ich habe zunächst nicht realisiert, dass ich die Brautjungfer bei einer königlichen Hochzeit bin“, sagt sie und man will der bescheiden wirkenden Pippa im ersten Moment diese Naivität auch glauben.

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Dass die Hochzeit ihr Leben komplett verändern sollte, habe sie in dieser Form nicht erwartet. „Danach war auf einmal nichts mehr privat.“ Ein Essen mit einem Freund in einem Restaurant oder ein anderer Auftritt in der Öffentlichkeit habe am nächsten Tag sofort in der Zeitung gestanden oder wurde auf Facebook und Twitter diskutiert. „Ich musste mich daran erst einmal gewöhnen“, sagt sie.

Genauso wie an die Paparazzi, die sie auch drei Jahre nach der Hochzeit ihrer Schwester noch immer auf Schritt und Tritt verfolgen. „Ich versuche, mein Leben weiter so zu leben wie ich es möchte“, sagt Pippa. „Ich möchte Entscheidungen danach fällen, ob sie richtig sind und nicht, ob sie der Meinung der Öffentlichkeit gefallen.“

Doch beschweren wolle sie sich über ihre Popularität auch nicht. „Ich kann damit etwas machen und vielen Menschen helfen“, sagt sie. Pippa Middleton engagiert sich unter anderem für eine Herz- und eine Kinderorganisation in Großbritannien. Mit ihrem Bruder sei sie gerade 3000 Meilen (4800 Kilometer) durch zwölf Bundesstaaten Amerikas mit dem Rad gefahren, um für Bedürftige Geld zu sammeln. „Das war ein fantastisches Erlebnis“, sagt sie.

Ihre Zukunft sieht Pippa allerdings nicht beim Sport. „Ich will schreiben“, sagt sie. „Das liebe ich wirklich.“ In diesem Jahr hat sie ein erstes Buch herausgeben. Der Partyplaner „Celebrate“ war bisher allerdings mit etwa 18.000 Verkäufen eher ein Ladenhüter. Erfolgreicher laufen ihre Kolumnen im Magazin „Vanity Fair“ und in der Kundenzeitschrift des Supermarktes Waitrose.

Der zweite Teil ihres Interviews soll ebenfalls in der „Today“-Show ausgestrahlt werden. Darin will Pippa Middleton auch über ihr Verhältnis zu ihrer berühmten Schwester Kate sprechen. „Natürlich steht sie aufgrund ihrer Position in der Öffentlichkeit unter einem immensen Druck“, wird Pippa in einer Vorabmeldung des US-Senders zitiert. „Doch wir machen immer noch viel zusammen, auch mit der Familie.“ Und anrufen könne sie sie jederzeit. „Wir besprechen Dinge, die uns beschäftigen.“ Das halte sie beide „am Boden der Wirklichkeit“.