Premierminister Najib Razak geht dennoch davon aus, dass alle Passagiere des Flugs MH370 starben, als der Jet ins Meer stürzte. Ein angekündigter Bericht zum Stand der Suche sorgt für neue Fragen.
Kuala Lumpur. Malaysia will die Passagiere der verschollenen Boeing 777-200 nach Angaben von Premierminister Najib Razak noch nicht für tot erklären. Er gehe zwar davon aus, dass alle Passagiere des Flugs MH370 starben, als der Jet ins Meer stürzte. „Ich muss jedoch die Gefühle der Angehörigen beachten“, sagte Najib am Freitag dem Fernsehsender CNN. Manche hätten erklärt, sie könnten dies erst akzeptieren, wenn stichhaltige Beweise vorlägen.
Zum Stand der Suche nach der verschollenen Maschine MH370 will die malaysische Regierung in der kommenden Woche einen Bericht veröffentlichen. Derzeit sei ein „internes Ermittlungsteam von Experten“ noch mit der Durchsicht des Reports beschäftigt, sagte Regierungschef Najib Razak dem US-Sender CNN, der das Interview am Donnerstagabend (Ortszeit) ausstrahlte. Es sei aber wahrscheinlich, dass der Bericht kommende Woche veröffentlicht werde.
Seit die Maschine mit 239 Menschen an Bord Anfang März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking verschwand, fehlt von ihr jede Spur. Ein Einsatzteam sucht im Indischen Ozean nach Überresten des Flugzeugs. Am Mittwoch hatten malaysische Regierungsvertreter erklärt, dass der Bericht bereits an die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation ICAO übergeben worden sei. Diese schreibt vor, dass binnen 30 Tagen nach einem solchen Vorfall ein Bericht zum Stand der Lage verfasst wird.
Auf die Frage, weshalb Ermittler die Daten nun noch durchsehen würden und ob das bedeute, dass der Bericht etwas „Unangenehmes“ enthalte, entgegnete Najib, davon gehe er nicht aus. Um der Transparenz Willen werde der Bericht nun alsbald veröffentlicht. Die Regierung in Kuala Lumpur war in der jüngsten Vergangenheit immer wieder für ihre Informationspolitik bei der Tragödie kritisiert worden – vor allem von den verzweifelten Angehörigen der Passagiere.
U-Boot-Suche soll ausgeweitet werden
Die Suche nach dem seit sieben Wochen verschwundenen malaysischen Passagierflugzeug im Indischen Ozean soll ausgeweitet werden. Das U-Boot „Bluefin 21“ habe beim Absuchen des mutmaßlichen Absturzgebiets bislang nichts gefunden, teilte das australische Einsatzzentrum am Freitag mit. 95 Prozent des 310 Quadratkilometer großen Gebiets seien vom Tauchroboter der US-Marine mit einem Sonar abgetastet worden. Kein Signal, das von der Blackbox eines Flugzeugs stammen könnte, sei empfangen worden. „Wenn keine interessanten Kontakte gemacht werden, wird „Bluefin 21“ den Suchradius um zehn Kilometer erweitern“, kündigte das Zentrum an.
Die Malaysia Airlines-Maschine mit 239 Menschen an Bord war am 8. März auf dem Flug nach Peking verschwunden. Trotz wochenlanger Suche im Indischen Ozean gibt es bisher keine Hinweise auf das Wrack.