Flugkapitän Zaharie Ahmad Shah und sein Ko-Pilot Fariq Abdul Hamid stehen derzeit im Verdacht, womöglich in das mysteriöse Verschwinden der Maschine verwickelt gewesen zu sein. Schlechtes Wetter erschwert erneut die Suche.
Kuala Lumpur. Knapp drei Wochen nach dem rätselhaften Verschwinden eines Flugzeugs über dem Indischen Ozean hat der Sohn des in Verdacht geratenen Piloten seinen Vater verteidigt. „Ich habe alles online gelesen. Aber ich ignoriere alle diese Spekulationen. Ich kenne meinen Vater besser“, erklärte Seth Zaharie der Tageszeitung „New Straits Times“ (Donnerstagsausgabe). „Wir mögen einander nicht so nah gewesen sein, weil er so viel unterwegs war“, fügte der 26-jährige Sprachenstudent in seiner ersten öffentlichen Äußerung hinzu. „Aber ich kenne und verstehe ihn.“
Flugkapitän Zaharie Ahmad Shah und sein Ko-Pilot Fariq Abdul Hamid stehen derzeit im Verdacht, womöglich in das mysteriöse Verschwinden der Maschine verwickelt gewesen zu sein. Das Flugzeug von Malaysia Airlines war am 8. März mit 239 Menschen an Bord von den Radarschirmen verschwunden. Die malaysische Regierung hat inzwischen erklärt, dass die Maschine ins Meer stürzte – allerdings weitab ihrer normalen Flugroute.
Anlass für den Verdacht gegen die Piloten ist unter anderem, dass die Kommunikationssysteme mit der Flugüberwachung den Ermittlungen zufolge von jemandem im Flugzeug bewusst abgeschaltet wurden. Die malaysischen Ermittler haben bereits die Wohnungen der beiden Männer durchsucht. In Zaharies Haus wurde ein selbstgebauter Flugsimulator gefunden.
Weitere Trümmer entdeckt
Bei der Suche nach dem seit fast drei Wochen verschollenen malaysischen Passagierflugzeug sind weitere Trümmer entdeckt worden. Auf neuen Bildern eines thailändischen Satelliten seien rund 300 Objekte im südlichen Indischen Ozean zu sehen, teilten die thailändischen Behörden am Donnerstag mit. Die Gegenstände seien rund 2700 Kilometer südwestlich der australischen Stadt Perth gesichtet worden. Ob es sich um Teile der vermissten Boeing 777 handele, sei unklar, sagte der Chef der thailändischen Raumfahrtbehörde Gisda, Anond Snidvongs.
In dem Gebiet wurden bereits zahlreiche Objekte im Meer treibend gesichtet. Schiffe und Flugzeuge aus mehreren Ländern suchen dort nach einer Spur der Maschine der Malaysia Airlines.
Regen und Sturm erschweren Suche nach MH370
Die elf eingesetzten Flugzeuge mussten ihre Suche allerdings wegen schlechten Wetters abermals abbrechen. Fünf Schiffe hielten trotz schlechter Sicht weiter Ausschau. Anond sagte, die Satelliten-Aufnahmen stammten vom Montag. Es habe zwei Tage gedauert, sie aufzuarbeiten. Am Mittwoch seien sie an die malaysischen Behörden weitergegeben worden. Die Objekte seien zwei bis 16 Meter lang.
Vor Ort hatten Suchmannschaften auch schon vom Flugzeug aus unbekannte Gegenstände entdeckt und markiert. Geborgen wurde davon aber noch keines. Nach Auswertung von Satellitendaten hatte die malaysische Regierung am Montag erklärt, dass das Flugzeug im südlichen Indischen Ozean abgestürzt sei. Einige Angehörige und Experten wollen das aber erst glauben, wenn tatsächlich Trümmer des Flugzeugs identifiziert sind.
Dann könnte auch die Suche nach der Black Box des Flugzeugs aufgenommen werden, mit deren Hilfe das Geheimnis gelüftet werden könnte, warum das Flugzeug so weit von seinem Kurs abgekommen sein könnte. Allerdings gibt die Black Box nur 30 Tage lang Signale, bevor die Batterien alle sind.