Kieler Experten wollen mit Mini-U-Boot nach MH370 suchen. Hinweise verdichten sich, dass Wrackteile im Indischen Ozean liegen. 26 Länder beteiligen sich an der Suche bei schlechtem Wetter.

Hamburg./Perth/Kuala Lumpur. Auf der Suche nach dem verschollenen Passagierflugzeug aus Malaysia verdichten sich die Hinweise auf mögliche Wrackteile im Indischen Ozean. Das malaysische Verkehrsministerium teilte am Sonntag mit, französische Behörden hätten neue Satellitenbilder übermittelt, die auf Objekte im Suchgebiet südlich von Australien hinweisen könnten.

Die Aufnahmen seien umgehend an die australische Einsatzleitung weitergegeben worden. Zuvor hatten schon chinesische Satellitenbilder Hoffnungen geschürt, bei der Suche nach der Maschine auf der richtigen Spur zu sein. Die Boeing 777 der Malaysia Airlines war mit 239 Menschen an Bord vor gut zwei Wochen auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwunden.

Über die Ereignisse nach dem letzten Kontakt zu der Maschine gibt es nur Mutmaßungen und widersprüchliche Informationen. Auch ob die Kommunikationstechnik des Flugzeugs abgeschaltet wurde oder aus technischen Gründen ausfiel, ist bisher unklar.

Mittlerweile beteiligen sich 26 Länder an der Suche, die sich inzwischen auf ein Meeresgebiet rund 2500 Kilometer südwestlich von Perth in Australien konzentriert. Der australische Ministerpräsident Tony Abbott zeigte sich am Sonntag zuversichtlich, dass ein Durchbruch bevorstehen könnte.

Kieler Experten wollen mit Mini-U-Boot nach MH370 suchen


Kieler Ozeanologen wollen indes mit einem speziellen Mini-U-Boot nach der verschwundenen malaysischen Boeing suchen. Das Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung erwarte einen entsprechenden Auftrag, mit der unterseeischen Suche zu beginnen, sobald die ersten Trümmer gefunden seien, schreibt der „Spiegel“.

Das autonom operierende U-Boot „Abyss“ ist demnach eins von weltweit drei, die für eine Suche in Tiefen ab 3000 Metern geeignet sind.

Die Kieler Ozeanologen wollen laut dem Bericht mit dem Woods-Hole-Institut in den USA kooperieren, das die anderen zwei U-Boote betreibt: „Wir haben uns mit den amerikanischen Kollegen bereits abgesprochen, dass wir die Suche wieder gemeinsam machen“, zitierte das Magazin den Direktor des Zentrums, Meereskundler Peter Herzig. „Mit dem Sonar von drei U-Booten lässt sich simultan eine viel größere Fläche absuchen.“

Im Frühjahr 2011 war auch mit Hilfe des Kieler U-Boots das Trümmerfeld der abgestürzten Air-France-Maschine mit der Flugnummer AF 447 im Atlantik gefunden worden. Nun hofft der Ozeanforscher, bei der Suche nach der malaysischen Boeing helfen zu können. „Wenn es uns gelingt, den Suchort einzugrenzen, dann bin ich auch optimistisch, dass wir das Wrack auf dem Boden finden werden“, sagte Herzig.

Schlechtes Wetter behindert Suche


Die Suche nach vermeintlichen Wrackteilen wird unterdessen erneut durch schlechtes Wetter erschwert. Das berichtete John Young, Abteilungsleiter für Noteinsätze der Seesicherheitsbehörde (Amsa), in der Zentrale in Canberra am Sonntag.

„Wir hoffen auf einen Durchbruch“, sagte Vize-Regierungschef Warren Truss bei einem Besuch der Zentrale jedoch. „Wir werden weitermachen, so lange es Hoffnung gibt.“

Ein neuseeländisches Aufklärungsflugzeug mit Spezialkameras versuchte vergeblich Objekte wiederzufinden, die eine andere Crew beim Überflug am Sonnabend auf der Wasseroberfläche gesehen hatte. Sie wurden als „eine Art Holzpalette und Haltegurte“ beschrieben, wie der Leiter des Rettungskoordinationszentrums, Mike Barton, berichtete. „Wir haben uns bei den Experten schlaugemacht, solche Paletten und Gurte werden durchaus in der Luftfracht verwendet.“

Insgesamt waren am Sonntag nach Angaben von Young acht Flugzeuge im Einsatz. Sie hielten auch nach Objekten Ausschau, die auf Satellitenbildern als mögliche Wrackteile identifiziert worden waren. „Die größte Herausforderung ist, dass das Gebiet so weit abgelegen ist“, sagte Barton. Die malaysische Boeing 777-200 ist seit gut zwei Wochen mit 239 Menschen an Bord verschwunden.

Seit vier Tagen wird nach möglichen Trümmerteilen des verschollenen Flugzeugs im südlichen Indischen Ozean gesucht – bislang ohne Ergebnis.