Bei einem Flugzeugabsturz in Belgien kamen 10 Fallschirmspringer und der Pilot ums Leben. Ein Flügel des Kleinflugzeugs war in der Luft einfach abgerissen.
Brüssel. Beim Absturz eines Kleinflugzeugs sind in Belgien am Sonnabend der Pilot und zehn Fallschirmspringer ums Leben gekommen. Die zweimotorige Propellermaschine stürzte nach Behördenangaben zehn Minuten nach dem Start im Süden Belgiens ab, Augenzeugen zufolge hatte sich in der Luft eine Tragfläche gelöst. Eine Zeitung berichtete, das 44 Jahre alte Flugzeug sei bereits im Jahr 2000 einmal abgestürzt.
Laut den Behörden startete die Maschine vom Typ Pilatus auf dem Flugplatz in Temploux nahe Namur und stürzte auf ein Feld rund 250 Meter von der Ortschaft Marchovelette entfernt. Das Unglück ereignete sich gegen 16.00 Uhr bei mildem Wetter. Beim Eintreffen der Feuerwehr stand das zweimotorige Flugzeug in Flammen. An Bord der Maschine befanden sich Mitglieder des Fallschirmspringer-Vereins von Temploux sowie eine Frau, die anlässlich ihres Geburtstags ihre Fallschirmspringer-Taufe machen wollte.
Das Flugzeug wurde bei dem Unglück zerstört. Augenzeugen berichteten, die Maschine habe während des Flugs eine Tragfläche verloren. „Ich habe ein Flugzeug gesehen, das mitten im Flug seinen rechten Flügel verlor und abstürzte“, sagte ein Anwohner. Ein anderer berichtete, Teile seien heruntergefallen. „Dann sank die Nase des Flugzeugs und es stürzte 200 Meter weiter ab.“
Der Anwohner Benoît Pierson sagte dem Sender RTL-TVI, er sei sofort zur Absturzstelle gerannt. Einer der Insassen sei zunächst noch am Leben gewesen. Einige Insassen seien aus der abstürzenden Maschine gesprungen, aber beim Aufprall auf dem Feld gestorben. Belgiens König Philippe eilte zum Absturzort, um die Angehörigen der Opfer zu treffen, die am Flugplatz gewartet hatten. Ministerpräsident Elio di Rupo, der sich ebenfalls zum Unglücksort begab, drückte den Angehörigen der Opfer sein Mitgefühl aus und sprach von einer „Katastrophe von nationalem Ausmaß“.
Die Zeitung „La Libre Belgique“ berichtete am Sonntag, die Unglücksmaschine sei schon einmal im März 2000 nahe der französischen Stadt Lille abgestürzt. Bei dem Sturz auf ein Flugfeld seien damals der Pilot und zehn Passagiere verletzt worden. Anschließend sei die Maschine repariert und weiterverkauft worden. Laut dem Bericht war die Propellermaschine seit 1969 im Einsatz, zunächst in der Landwirtschaft, später für das Rote Kreuz in Afrika und schließlich für ein Fallschirmspringerzentrum. Insgesamt war sie 11.000 Stunden in der Luft.