Die beiden Metropolen sind attraktiv wie nie. Trotz niedriger Geburtenraten wächst die Bevölkerung. Grund sind Zuwanderer aus Osteuropa und den südeuropäischen Krisenstaaten.
Wiesbaden/Hamburg. Nirgendwo in Deutschland wächst die Bevölkerung so stark wie in Berlin und Hamburg. Die beiden größten Metropolen haben nach einer neuen Auswertung des Statistischen Bundesamtes die größten prozentualen Zuwächse an Bürgern. Während Deutschlands Bevölkerung um 0,2 Prozent auf 80,5 Millionen zulegte, waren es in Berlin plus 1,5 und in Hamburg plus 0,9 Prozent. Damit wuchs die Hansestadt in einem Jahr um rund 16.000 Bürger.
„Eine stärkere Zunahme gab es zuletzt 1992 mit knapp 700.000“, sagte eine Statistikerin. „Die Zahl der Geburten lag wie in den Vorjahren deutlich unter der Zahl der Sterbefälle“, hieß es. „Hauptursache für den Anstieg der Bevölkerungszahl war damit wie auch schon im vergangenen Jahr die stark gestiegene Zuwanderung.“
2012 zogen rund 370.000 Menschen mehr nach Deutschland als ins Ausland fortzogen. Die meisten Zuzüge gab es aus den osteuropäischen EU-Ländern Polen, Rumänien, Bulgarien und Ungarn, gefolgt von den Euro-Krisenstaaten Italien, Spanien und Griechenland.
In diesen Ergebnissen sind die im Mai veröffentlichten Ergebnisse des Zensus berücksichtigt. Die Zählung ergab, dass in Deutschland rund 1,5 Millionen Menschen weniger leben als bislang angenommen.