Statistikamt Nord legt am Dienstag Zahlen der Bevölkerungsbefragung Zensus 2011 vor. Danach zogen mehr Menschen in die Stadt, als aus Hamburg weg zogen. Der Senat bezweifelt die Zahlen.
Hamburg. Irritation um die Bevölkerungszahlen in Hamburg: Am Morgen hat das Statistikamt Nord die Zahlen der Zensuserhebung 2011 vorgestellt. Danach wächst Hamburg, denn laut Amt lebten Ende 2012 insgesamt 1.734272 Frauen und Männer in der Hansestadt, 16.085 Menschen mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Jetzt zweifelt der Hamburger Senat diese Zahlen an und hat vorsorglich Widerspruch gegen das Zensusergebnis eingelegt, damit die Zahlen noch einmal überprüft werden können.
Laut Statistikamt teilt sich die Hamburger Bevölkerung auf in 892.503 Frauen (Anteil: 51,5 Prozent) und 841.769 Männer (48,5 Prozent). Rund 1,51 Millionen Menschen besitzen die deutsche Staatsbürgerschaft, 223.035 (12,9 Prozent) eine ausländische. 17.696 Babys wurden 2012 in Hamburg geboren, 17.012 Menschen starben. Außerdem zogen mehr Personen in die Stadt als aus ihr fort, so dass sich hieraus ein Wanderungsgewinn von 15.350 Menschen ergab, wie die Statistiker mitteilten. Zuzugsmagnet war der Bezirk Altona.
Laut Senat weisen die Melderegister, die nach der Zensuserhebung 2011 korrigiert wurden, einen um 50.000 Einwohner höheren Bestand auf. Außerdem sei die Bevölkerung Hamburgs zum 31. Dezember 2012 gegenüber dem Zensusstichtag um etwa 27.500 Einwohner gewachsen. Wer hat nun Recht? Weil nicht „innerhalb der Widerspruchsfrist von einem Monat hinreichend geprüft werden“ könne, ob es bei der „Ermittlung der Einwohnerzahl ergebnisrelevante Fehler gegeben hat, die korrigiert werden müssen“, hat der Senat nun widersprochen.
Parallel dazu hat auch der Berliner Senat beschlossen, gegen die Feststellung der amtlichen Einwohnerzahl Widerspruch einzulegen. Denn auch in Berlin ist die Bevölkerung um 5,2 Prozent (etwa 180.000) nach unten korrigiert worden.