In Sydney wurde mit 45,8 Grad Celsius die höchste Temperatur seit 1939 gemessen. Für das Wochenende wird eine leichte Abkühlung erwartet.
Sydney. Bei unerbittlich steigenden Temperaturen sind in Australien wieder mehrere Waldbrände außer Kontrolle geraten. Im Bundesstaat Victoria wurde eine Leiche in einem ausgebrannten Auto gefunden – das erste zivile Waldbrandopfer der Saison. Die Millionenstadt Sydney brütete am Freitag bei einem neuen Hitzerekord: 45,8 Grad zeigten die Thermometer an. In den Notaufnahmen stieg die Zahl der Hitzeopfer. „Die Leute unterschätzen die Hitze und überschätzen ihre Fähigkeiten, vor allem die Jüngeren“, sagte der Chef des Notrufs, Ian Johns, im Rundfunk.
Rund 200 Kilometer östlich von Melbourne war die kleine Ortschaft Licola durch Flammenwände von der Außenwelt abgeschnitten. Zehn Einwohner harrten dort aus. In den Nachbarorten Seanton und Heyfield brannten fünf Häuser nieder. Im Hotel von Heyfield hatten 40 Gäste Zuflucht gesucht. „Es kommt eine Menge glühende Asche runter, aber wir halten durch“, sagte Besitzer Jeremiah Wallace. „In meiner Position muss man allen Mut machen.“
Bei Seaton wurde eine Leiche in einem ausgebrannten Auto gefunden. In der Nähe erfassten die Flammen auch ein Feuerwehrauto. Die Kabine war mit einer Sprinkleranlage ausgestattet. Die Retter überlebten die Feuerfront unbeschadet. Bisher kam bei den schlimmen Waldbränden ein Feuerwehrmann ums Leben, als er in der Hitze einen Herzinfarkt erlitt.
Weiter nördlich spitzte sich die Lage auch erneut zu. Buschbrände sind während des australischen Sommers keine Seltenheit. Jedoch haben Rekordtemperaturen und Trockenheit in diesem Jahr zu der schnellen Verbreitung und dem großen Ausmaß der Feuer beigetragen. Für das Wochenende wird aber eine leichte Abkühlung erwartet.