Trotz des Temperaturrückgangs, ist die akute Buschbrandgefahr nicht gebannt. Mehrere hundert kleinere Feuer müssen noch gelöscht werden.
Cooma/Australien. Eine leichte Abkühlung hat der australischen Feuerwehr am Mittwoch Entlastung im Kampf gegen die rund 200 Buschbrände im Südosten des Landes verschafft. An manchen Stellen errichteten sie Erdwälle, um eine weitere Ausbreitung der Flammen zu verhindern. Meteorologen warnten jedoch, die seit Tagen währende Hitzewelle werde sich in den kommenden Tagen weiter fortsetzen.
Der Montag war mit einem landesweiten Durchschnittswert von 40,33 Grad Celsius der heißeste, der Dienstag der drittheißeste Tag seit Beginn der Aufzeichnungen in Australien. Insgesamt wurden seit dem ersten Januar die vier der zehn höchsten Durchschnittstemperaturen gemessen.
Zwar sanken die Messwerte am Mittwoch in der Hauptstadt Canberra von 36 Grad am Dienstag auf 28 Grad und in Sydney sogar von 43 auf 23 Grad. Trotz der Abkühlung im Süden wurde aber auch am Mittwoch mit Rekordtemperaturen gerechnet, da die Hitze im Norden und in der Mitte des Landes zugenommen hatte. Am Freitag sollten auch im Süden des Landes die Temperaturen wieder steigen.
Bei der vorherrschenden Hitzewelle handle es sich in ihrer räumlichen und zeitlichen Ausdehnung sowie in ihrer Intensität um die bedeutendste in der Geschichte des Landes, sagte der Meteorologe David Jones. Die Buschbrände würden aufgrund der Hitze noch zu einer großen Herausforderung, sagte er.
Tausende Feuerwehrleute waren am Mittwoch weiter im Einsatz, um die vielen kleinen Brandherde einzudämmen. Alleine im Staat New South Wales kämpften sie gegen 141 Brände, mindestens 30 davon konnten noch nicht unter Kontrolle gebracht werden.
Hinweise auf mögliche Todesopfer lagen nicht vor, aber im Staat Tasmanien suchten die Rettungsmannschaften noch nach rund hundert Vermissten. Im Süden der Insel seien seit Freitag rund 130 Häuser den Flammen zum Opfer gefallen und mehr als 80.000 Hektar Land verbrannt, teilte die Polizei mit.
Buschbrände sind während des australischen Sommers keine Seltenheit. Im Februar 2009 kamen bei Feuern im Bundesstaat Victoria 173 Menschen ums Leben, mehr als 2.000 Häuser wurden zerstört.