Papa Ennoch zu Guttenberg habe seinen Sohnemann Karl-Theodor schon vor Monaten aufgefordert, die Familienehre wieder herzustellen.
Halle. Will da jemand seinen Namen wieder reinwaschen? Der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) schreibt offenbar an einer neuen Doktorarbeit . Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung unter Berufung auf führende Unionskreise. Seine Tätigkeit bei der US-Denkschmiede "Center for Strategic and International Studies" sei ja offensichtlich nur ehrenamtlicher Art, verlautet aus den Kreisen. Zugleich ergebe sich daraus aber die Gelegenheit zu einer Promotion. "Es wäre kein Fehler, wenn er eine neue Doktorarbeit schriebe“, sagte ein CSU-Bundestagsabgeordneter. "Wir wollen ja alle, dass er sich rehabilitiert.“ Überdies habe Enoch zu Guttenberg seinen Sohn schon vor Monaten aufgefordert, die Familienehre wieder herzustellen. Dafür müsse er die Scharte der Plagiatsaffäre auswetzen. Dem Vernehmen will sich der 39-Jährige auch bald wieder öffentlich äußern – dann nämlich, wenn das Verfahren gegen ihn wegen einer möglichen Verletzung des Urheberrechts abgeschlossen ist. Dies soll in wenigen Wochen der Fall sein. Die Staatsanwaltschaft Hof ermittelt gegen Guttenberg nach zahlreichen Anzeigen. Ein Interview mit einer großen deutschen Wochenzeitung für die Zeit nach der Entscheidung sei bereits fest vereinbart, heißt es.
Guttenberg arbeitet nach Informationen der „Mitteldeutschen Zeitung“ an einem politischen Comeback. Angaben aus CSU-Kreisen zufolge will der örtliche CSU-Kreisvorsitzende Henry Schramm aus Kulmbach keine Diskussion darüber, welcher CSU-Politiker im Herbst 2013 für den Bundestag kandidiert, „um Guttenberg eine Tür offen zu halten“. Ab Juli 2012 dürfen Kandidaten aufgestellt werden. Guttenberg tritt an diesem Wochenende beim „Halifax International Security Forum“ erstmals wieder in Erscheinung.