Schon am Montag könnte im Verfahren gegen Conrad Murray ein entlastendes Urteil fallen. Jackson soll sich Narkosemittel selbst gespritzt haben.
Los Angeles. Der Prozess um die Umstände des Todes von Popidol Michael Jackson ist in seine letzte Woche gegangen. Nach dem Kreuzverhör des letzten Zeugen der Verteidigung steht das Verfahren gegen Jacksons Leibarzt Conrad Murray kurz vor dem Abschluss. Der Mediziner wurde von Narkosespezialist Paul White entlastet. Dieser hatte am Freitag vor der Jury in Los Angeles erklärt, der Popstar habe sich wahrscheinlich selbst die tödliche Dosis des Betäubungsmittels Propofol injiziert. Murray muss sich wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten.
Wenn White am Montag auch von der Anklage ins Verhör genommen wurde, übernimmt die Jury. Sie wird über Wohl oder Wehe Murrays entscheiden. Dann könnte plötzlich alles ganz schnell gehen: Schon am späten Montag könnten sich die Geschworenen auf ein Urteil verständigen.
Laut Autopsiebericht war der Sänger im Juni 2009 an einer Überdosis des Betäubungsmittels gestorben. Die Anklage geht davon aus, dass Jackson eine große Menge Propofol intravenös gespritzt bekommen hatte. Sie macht Conrad Murray dafür verantwortlich. Der wegen fahrlässiger Tötung angeklagte Herzspezialist Murray hatte der Polizei dagegen gesagt, seinem Patienten nur eine kleine Menge des starken Mittels verabreicht zu haben.
Diese Aussage bezeichnete White jetzt als glaubwürdig. Er gehe davon aus, dass sich der Sänger nach der ersten Injektion durch seinen Leibarzt in einem unbeobachteten Moment selbst eine zweite, deutlich höhere Dosis spritzte, sagte White am Freitagabend im Gericht. Es wird nicht erwartet, dass Murray selbst in den Zeugenstand tritt. Im Falle eines Schuldspruchs drohen dem 58-jährigen Mediziner bis zu vier Jahre Haft.