Lindsay Lohan droht eine weitere Gefängnisstrafe. Die 25-Jährige fand keine Gnade vor Gericht, ihre Bewährung wurde aufgehoben.
Los Angeles. Die amerikanische Schauspielerin Lindsay Lohan (25) ist am Mittwoch in Handschellen aus einem Gericht geführt worden. Bei einer Anhörung in Los Angeles hatte Richterin Stephanie Sautner Lohans Bewährung aufgehoben. Sie rügte die Schauspielerin, dass sie ihre Auflagen nicht erfüllt habe. Wegen Verletzung vonBewährungspflichten nach Diebstahl und Alkohol- und Drogenvergehen ist der „Mean Girls“-Star schon häufiger in Haft genommen worden.
Lohan hinterlegte wenig später die von der Richterin geforderte Kaution, berichtete die „Los Angeles Times“. Gegen Zahlung von 100.000 Dollar (knapp 73.000 Euro) kam die Schauspielerin vorläufig auf freien Fuß. Die nächste Anhörung wurde für den 2. November festgesetzt. Dann könnte die Richterin entscheiden, Lohan für mehrere Monate ins Gefängnis zu schicken. Sautner empfahl der Schauspielerin, bis dahin Sozialdienste in einem Leichenschauhaus abzuleisten.
Die Staatsanwaltschaft forderte am Mittwoch, dass Lohan wegen Verletzung ihrer Bewährungsverpflichtungen eine Haftstrafe erhält. Das Internet-Portal „Tmz.com“ übertrug die Anhörung live.
Lohan war mit goldener Handtasche in einem weißen, ärmellosen Kleid vor Gericht erschienen. Es war ein Routinetermin, bei dem die Richterin ihre Fortschritte prüfen wollte. Sautner rügte Lohan mit scharfen Worten. Beispielsweise habe sie zahlreiche Termine in einem Frauenhaus verpasst, wo sie Sozialdienste ableisten sollte. Von den geforderten 360 Stunden in der Einrichtung habe sie in den vergangenen Monaten gerade 21 Stunden absolviert.
Lohans Anwältin nahm ihre prominente Mandantin in Schutz. Die Schauspielerin hätte für Jobs nach Europa reisen müssen. Lohan verdiene für sich selbst und ihre Familie den Lebensunterhalt, machte Shawn Holley geltend.
Im Mai hatte Lohan den Diebstahl einer Halskette gestanden. Mit dieser Tat hatte sie gegen frühere Bewährungsauflagen wegen Alkohol- und Drogenvergehen verstoßen. Statt einer Gefängnisstrafe verhängte die Richterin mehrere Wochen Hausarrest. Als weitere Strafe ordnetedas Gericht eine Therapie, einen Besserungskurs für straffällige Ladendiebe und insgesamt 480 Stunden Sozialdienst in einer Notunterkunft für Frauen und in einem Leichenschauhaus an.
Richterin Sautner ermahnte Lohan bereits im Juli, ihren Verpflichtungen beim Ableisten der Sozialdienste nachzukommen. Sie werde keine Entschuldigungen dulden. In einer Twitter-Botschaft in der vorigen Woche verteidigte sich die Schauspielerin: „Ich arbeite hart, und jeden Tag erfülle ich meine Verpflichtungen, für das Gericht und für mich selbst“.