Heftige Gewitter haben in Niederbayern und Teilen Ostdeutschlands für überflutete Keller und Verkehrsstörungen gesorgt. Schuld war Tief “Meikel“.
München. Die starken Unwetter in Teilen Deutschlands nehmen kein Ende. Starkregen, Hagel und orkanartige Sturmböen von bis 120 Stundenkilometern hielten am Mittwochabend Polizei und Feuerwehr in Niederbayern in Atem. Überschwemmte Straßen, vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume und heruntergerissene Äste - 600 Notrufe gingen innerhalb von drei Stunden in der Einsatzzentrale in Straubing ein. „Das war sehr heftig. Da kann man wahrscheinlich schon von einem Mini-Tornado sprechen“, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern am Donnerstag.
Bei Dingolfing war eine Bahnstrecke vorübergehend blockiert, bei Straubing konnte ein Lastwagen einer Windböe nicht standhalten und kippte um. Mancherorts fiel kurz der Strom aus, auch Stromasten knickten um. Der Sturm zerstörte Schuppen und deckte einige Dächer ab. In den vergangenen Wochen hatte es in Bayern immer wieder heftige Gewitter mit Wolkenbrüchen gegeben.
Auch in Teilen Sachsen-Anhalts richtete in der Nacht zu Donnerstag ein Unwetter Schäden an. Wegen Wassermassen konnten kurzzeitig keine Autos auf der Bundesstraße 91 zwischen Halle und Merseburg fahren. In Dessau-Roßlau wurde eine Straße unterspült - der Beton sackte zwei Meter ab.
Die Gewitter aus Bayern zogen noch am Abend über den Bayerischen Wald nach Tschechien ab - und wüteten dort in der Nacht zu Donnerstag weiter. Vor allem im Süden des Landes blockierten umgestürzte Bäume Straßen und Eisenbahnstrecken. Nach Angaben des staatlichen Wetteramtes gab es außergewöhnlich viele Blitze - mehr als 40.000 registrierten die Meteorologen, während die Gewitterfront vom Böhmerwald zur polnischen Grenze zog.