Es war die Nacht der Banjos, Fiedeln und Cowboystiefel: In Las Vegas hat sich die Countryszene bei ihrer jährlichen Preisvergabe selbst gefeiert.

Las Vegas. Sieben Wochen nach ihrem furiosen Durchmarsch bei den Grammys haben Lady Antebellum auch bei den Countrypreisen abgeräumt. Die Band aus Nashville wurde am Sonntagabend (Ortszeit) bei der jährlichen Gala der Academy of Country Music in Las Vegas gleich mit zwei wichtigen Preisen geehrt. Erfolgreicher war nur noch Miranda Lambert, die es auf vier Preise brachte. Den Hauptpreis als "Künstler des Jahres“ bekam allerdings Taylor Swift. Ihr Album „Speak Now“ verkauft sich in den USA immer noch bestens. Swift war viermal nominiert und bekam nur einen Preis - aber den wichtigsten.

Allerdings zeigte der Abend auch: Erfolgreich ist vor allem Countrymusik, die dem Pop schon ziemlich nahe kommt. Lady Antebellum konnte die Trophäen als beste Musikgruppe und mit „Need You Now“ auch für das beste Album nach Hause tragen. Der Titelsong musste sich allerdings Lamberts „The House That Built Me“ geschlagen geben. Das Lied siegte auch gleich noch in der Kategorie als bestes Video und als beste Single und Lambert wurde konsequenterweise auch „Beste Sängerin“.

Publikum wählt Taylor Swift zur "Künstlerin des Jahres"

US-Country-Sängerin Taylor Swift hat in der Top-Kategorie bei der Verleihung der 46. American Country Music Awards gewonnen. Die 21-Jährige wurde bei der Preisvergabe vom Publikum zur „Künstlerin des Jahres“ gekürt. „Es ist das erste Mal, dass ich diesen Preis gewonnen habe, und ich verliere einfach den Verstand“, freute sich der Country-Star.

Neben Swift war auch Lambert für die Top-Kategorie nomniert, ebenso wie Jason Aldean, Toby Keith, Brad Paisley und Keith Urban. Brad Paisley wurde zum fünften Mal in Folge zum „besten männlichen Sänger“ gekürt. Der Publikumspreis für den „besten neuen Künstler“ ging an das Geschwistertrio The Band Perry.

Auch wenn Countrymusik in Europa nur ein Schattendasein fristet, in den USA ist es ein Milliardenmarkt mit eigenen Regeln und eigener Kultur. Die Hauptmoderatorin Reba McEntire ist in Deutschland kaum bekannt, in den USA ist die Tochter eines Rodeoreiters ein Star, den jedes Kind kennt. Das gilt besonders für die Südstaaten der USA, wo Country zum allgemeinen Kulturgut und allgemeinen Selbstverständnis gehört. Entsprechend waren am Sonntag auch der breite Südstaatenakzent zu hören und die Flaggen des Südens zu sehen.